Marokko und die USA wollen bei einem Treffen in Washington den Handelspakt erneuern

 Die Vereinigten Staaten und Marokko wollen ihrem zwei Jahrzehnte alten Freihandelsabkommen (FTA) neues Leben einhauchen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Steigerung landwirtschaftlicher Exporte, der Anziehung von Investitionen und der Förderung der Zusammenarbeit in Schlüsselsektoren wie der Automobil- und Textilindustrie.

Das Treffen in dieser Woche in Washington D.C. zwischen dem marokkanischen Minister für Industrie und Handel Ryad Mezzour und dem stellvertretenden Handelsbeauftragten der USA Bryant Trick war die achte Sitzung des gemeinsamen Ausschusses, der das Abkommen überwacht.

Beide Seiten erkannten die Erfolge des Freihandelsabkommens an, betonten jedoch, dass es Bereiche gebe, die noch verbessert werden könnten. Minister Mezzour betonte Marokkos Potenzial als strategischer Partner für die USA, insbesondere im Rahmen des kürzlich verabschiedeten Inflationsbekämpfungsgesetzes (IRA).

„Marokko kann für die USA ein Tor nach Afrika und ein verlässliches Bindeglied beim Aufbau widerstandsfähiger Lieferketten sein“, erklärte Mezzour und verwies auf Sektoren wie Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energien und Landwirtschaft.

Seine Kommentare stießen bei US-Beamten auf Anklang, die das verbesserte Geschäftsklima und die politische Stabilität Marokkos als attraktiv für amerikanische Unternehmen betrachten.

Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Überwindung nichttarifärer Handelshemmnisse, die derzeit den Marktzugang für marokkanische Agrarprodukte wie Geflügel und bestimmte Obst- und Gemüsesorten beschränken.

Auch die Textilindustrie stand auf der Tagesordnung. Beide Seiten erkannten die Herausforderungen an, die die asiatische Konkurrenz mit sich bringt. Ein weiteres Thema war die Zusammenarbeit im Automobilsektor, insbesondere die Vereinfachung der Zollverfahren.

Der marokkanische Botschafter Youssef Amrani unterstrich die Bedeutung des Freihandelsabkommens für die Förderung engerer Geschäftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern. Er betonte Marokkos Engagement für eine Vertiefung der Partnerschaft und die Förderung von Investitionen.

Die Treffen finden vor dem Hintergrund einer neuerlichen Fokussierung auf die Beziehungen zwischen den USA und Afrika statt. Marokko ist mit seiner strategischen Lage und seiner wachsenden Wirtschaft gut positioniert, um von dieser Entwicklung zu profitieren.

Ob das überarbeitete Freihandelsabkommen sein volles Potenzial entfalten kann, bleibt abzuwarten, doch die Diskussionen dieser Woche stellen einen positiven Schritt nach vorne dar.