Marokkos Inflation kühlt sich im Juni 2024 auf 2,4 % ab und nähert sich dem Ziel der Zentralbank
Im Rahmen einer bedeutenden wirtschaftlichen Entwicklung hat die Inflationsrate Marokkos Anzeichen einer Stabilisierung gezeigt und verzeichnete Ende Juni 2024 ein annualisiertes Wachstum von 2,4 %. Diese Zahl stellt eine erhebliche Verbesserung gegenüber der turbulenten Zeit dar, die im November 2022 begann, als die Inflation zu steigen begann und im Februar 2023 schließlich mit 10 % ihren Höhepunkt erreichte.
Die jüngste Abschwächung der Inflation ist für politische Entscheidungsträger und Bürger gleichermaßen eine Erleichterung, nachdem es zuvor eine Phase wirtschaftlicher Turbulenzen gegeben hatte, die durch die globale COVID-19-Pandemie ausgelöst und durch den Konflikt in der Ukraine verschärft worden war. Diese externen Schocks haben die Lieferketten schwer gestört und die Lebensmittelpreise auf ein beispielloses Niveau getrieben.
Die marokkanische Zentralbank Bank Al-Maghrib (BAM) reagierte auf den Inflationsdruck mit einer Reihe von Zinserhöhungen und erhöhte den Leitzins von 1,5% auf 3%. In einem jüngsten Schritt, der Vertrauen in die Entwicklung der Wirtschaft signalisiert, senkte die BAM den Zinssatz im vergangenen Monat um 25 Basispunkte.
Die Hohe Planungskommission (HCP) berichtet, dass die Lebensmittel- und Energiepreise zwar weiterhin die Haupttreiber der Inflation sind, die Preissteigerungen jedoch abgeschwächt wurden. Die Benzinpreise verzeichneten mit 10 % den stärksten Anstieg, gefolgt von Obst mit 4,5 % und Fleisch mit 2,2 %. Diese Zahlen sind zwar immer noch besorgniserregend, stellen jedoch eine deutliche Verbesserung gegenüber den Preisanstiegen der Vormonate dar.
Auch inländische Faktoren haben zum Inflationsdruck beigetragen. Eine anhaltende Dürre belastete das Marktangebot und ließ die Preise für Gemüse, Obst und Fleisch auf Rekordhöhen steigen. Diese interne Herausforderung verstärkte den externen Druck auf die Lieferkette und schuf die perfekte Grundlage für Preiserhöhungen.
Für die Zukunft prognostiziert BAM, dass die Inflation leicht anziehen und im Jahr 2025 möglicherweise 2,7 % erreichen könnte. Diese Prognose berücksichtigt die anhaltenden geopolitischen Spannungen, darunter den Konflikt in der Ukraine und die Instabilität im Nahen Osten, die weiterhin einen Schatten auf die globalen Wirtschaftsaussichten werfen.
Es gibt jedoch nicht nur schlechte Nachrichten. Die Strategie der marokkanischen Regierung, die Subventionen für Grundnahrungsmittel und Energierohstoffe schrittweise aufzuheben, dürfte langfristig zu einer weiteren Senkung der Inflation beitragen. Dieser Schritt mag zwar kurzfristig eine Herausforderung darstellen, zielt aber darauf ab, einen nachhaltigeren und marktorientierten Preismechanismus für Grundgüter zu schaffen.
Während Marokko diesen wirtschaftlichen Gegenwind meistert, stellt die aktuelle Inflationsrate von 2,4 % einen bedeutenden Schritt in Richtung des Ziels der Zentralbank von 2 % dar. Dieser Fortschritt spiegelt die Wirksamkeit der geldpolitischen Maßnahmen und die Widerstandsfähigkeit der marokkanischen Wirtschaft angesichts globaler und inländischer Herausforderungen wider.
Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob dieser Trend zur Stabilisierung aufrechterhalten werden kann, da die politischen Entscheidungsträger weiterhin die Notwendigkeit des Wirtschaftswachstums mit dem Gebot der Preisstabilität in Einklang bringen müssen.
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