Benin: Vereitelter Putschversuch fordert mehrere Tote

09:15

Die beninische Regierung bestätigte am Montag den Tod mehrerer Menschen bei dem vereitelten Putschversuch am Sonntag. In einer Sondersitzung gab die Exekutive bekannt, dass die am Putsch beteiligten Soldaten festgenommen wurden, während andere weiterhin flüchtig sind. Dies veranlasste Länder der Region, ihre Unterstützung für Benin, einschließlich militärischer Hilfe, zu verstärken.

Laut Regierungssekretär Édouard Ouin-Ouro zielte die Gruppe der Soldaten hinter dem Putschversuch darauf ab, Präsident Patrice Talon zu stürzen, die Kontrolle über die Institutionen der Republik zu erlangen und die bestehende Verfassungsordnung zu missachten. Die Putschisten sollen zudem versucht haben, mehrere Generäle und hochrangige Offiziere zu neutralisieren oder zu entführen.

Am Sonntagmorgen kam es in der Nähe der Präsidentenresidenz zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Republikanischen Garde und den Angreifern. Bei diesen Schusswechseln gab es laut Behördenangaben Opfer auf beiden Seiten. Die Regierung gab außerdem den Tod der Ehefrau des Generalstabschefs des Präsidenten, General Bertin Bada, bekannt, die wenige Stunden zuvor bei einem separaten Angriff der Putschisten schwer verletzt worden war.

Angesichts der Ernsthaftigkeit der Lage erhielt Benin militärische Unterstützung von Nigeria und der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS). Die ECOWAS kündigte die Entsendung von Truppen aus vier Ländern an, um die Stabilität zu stärken und eine Eskalation zu verhindern.

Dieser Putschversuch, der in dem Land äußerst selten vorkommt, ereignet sich in einem fragilen regionalen Kontext, der durch ein Wiederaufleben militärischer Aufstände in Westafrika gekennzeichnet ist. Die beninische Regierung beteuert jedoch, die Lage sei nun unter Kontrolle und sie werde die geflohenen Verantwortlichen verfolgen.