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Die Consumer Electronics Show 2025: Technologie und Energiewende
Zum ersten Mal öffnete die Consumer Electronics Show in Las Vegas ihre Türen für ein unerwartetes Thema: die Energiewende. Ein diskretes, aber aufschlussreiches Zeichen des Bewusstseins in einem Sektor, dem seit langem Nachlässigkeit im Umgang mit seinem steigenden Strombedarf vorgeworfen wird.
Der Aufstieg des Cloud-Computing und der künstlichen Intelligenz hat den Energiehaushalt durcheinandergebracht. In den Vereinigten Staaten entfielen nach Angaben des US-Energieministeriums (DOE) im Jahr 2023 4,4 % des nationalen Stromverbrauchs auf Datenspeicherzentren. Dieser Anteil könnte bis 2028 auf 12 % steigen, und dabei ist die beschleunigte Elektrifizierung von Verkehr, Industrie und Landwirtschaft noch gar nicht eingerechnet.
Gary Shapiro, Präsident der Consumer Technology Association (CTA), dem Veranstalter der Consumer Electronics Show, ist sich des Ausmaßes der Herausforderung bewusst. „Wir haben vor etwas mehr als einem Jahr ein Treffen mit Energieunternehmen und Akteuren des elektronischen Ökosystems abgehalten“, weil „wir uns Sorgen darüber machen, woher der Strom kommen wird“, sagte er.
Innovative, aber marginale Lösungen
In diesem Jahr nutzten europäische Start-ups und Unternehmen, die oftmals über fortschrittliches Know-how im Energiebereich verfügen, die Consumer Electronics Show, um ihre Innovationen vorzustellen. Darunter etwa LV Energy, ein niederländisches Unternehmen, das aus Lärm und Wellen Strom erzeugt, oder Aerleum, ein französisches Start-up, das auf synthetische Kraftstoffe auf Basis von Kohlendioxid und Wasserstoff spezialisiert ist.
„Die Tatsache, dass wir hier sind, bedeutet eindeutig etwas“, sagte Satish Jawalapersad, Direktor von LV Energy. Er bedauert jedoch, dass seine Aktivität im Vergleich zur Begeisterung für künstliche Intelligenz, die als „Zauberwort“ bei solchen Veranstaltungen gilt, in den Hintergrund gerät.
Wolkengiganten am Scheideweg
Cloud-Giganten wie Amazon, Microsoft und Google stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, den Energiebedarf ihrer Infrastrukturen zu decken. Amazon etwa hat sich zum weltgrößten Abnehmer erneuerbarer Energien entwickelt und Microsoft hat vor Kurzem einen Vertrag zur Wiederinbetriebnahme eines Atomkraftwerks in Pennsylvania unterzeichnet.
Doch obwohl diese Initiativen bedeutend sind, reichen sie nicht aus, um den wachsenden Bedarf zu decken. Julien Choukroun vom französischen Start-up DataGreen versucht, diese Giganten mit einer Lösung zu überzeugen, mit der die Grundfläche von Rechenzentren um das Zehnfache reduziert werden kann und gleichzeitig 98 % der von ihren Servern erzeugten Wärme zurückgewonnen werden. „Im Moment sehen sie noch kein Interesse, aber wir versuchen, sie zu überzeugen“, gesteht er.
Ein ermutigender, aber unzureichender Auftakt
Trotz vielversprechender Initiativen bleiben die vorgestellten Lösungen noch immer am Rande der Prioritäten des Sektors. „Wir sind hier nicht die Sichtbarsten, aber es ist ein Anfang“, räumt Sébastien Fiedorow, Chef von Aerleum, ein.
Für manche, wie etwa Jordan Huyghe von Otrera, einem Spezialisten für kleine Atomreaktoren, liegt der Schlüssel in der Mobilisierung von Mitteln für Projekte mit großer Wirkung. Er stellt fest, dass Cloud-Player die Möglichkeit haben, die Spielregeln zu ändern, dass sie sich jedoch stärker engagieren müssen.
Auch wenn Energiethemen bei weitem noch nicht im Mittelpunkt der Consumer Electronics Show stehen, stellt diese Eröffnung einen wichtigen Schritt dar. „Das zeigt, dass sich die Denkweise ändert“, schlussfolgert Sébastien Fiedorow.
Während der Energieverbrauch weiter steigt, scheint die Technologie endlich bereit zu sein, nachhaltige Lösungen zu erforschen. Doch der Weg ist noch lang und das Engagement der wichtigsten Akteure wird entscheidend dafür sein, diese Ansätze in echte industrielle Fortschritte umzusetzen.
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