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Marokkos Ambitionen zur Wolkenimpfung lösen regionale Wettersorgen aus

Marokkos Ambitionen zur Wolkenimpfung lösen regionale Wettersorgen aus
Sunday 25 August 2024 - 20:00
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Marokkos Pläne zur Ausweitung seines Wolkenimpfungsprogramms haben im gesamten Mittelmeerraum, insbesondere in Spanien, für Aufsehen gesorgt. Die Bemühungen des nordafrikanischen Landes, schwere Dürren durch künstliche Niederschlagssteigerung zu bekämpfen, stehen nun aufgrund möglicher regionaler Auswirkungen auf dem Prüfstand.

Laut einem aktuellen Bericht der spanischen Wetteragentur El Tiempo hat Marokko seit 2023 fast 10 Millionen Euro bereitgestellt, um seine Wolkenimpfungsinitiativen zu stärken. Das ehrgeizige Programm zielt darauf ab, die Niederschläge in ausgewählten Gebieten durch 20 verschiedene Projekte um bis zu 15 % zu erhöhen.

Diese Strategie zur Wettermanipulation ist jedoch den nördlichen Nachbarn Marokkos nicht verborgen geblieben. Spanische Experten warnen, dass die künstliche Veränderung der Wettermuster zu unvorhergesehenen Folgen in der gesamten Region führen könnte, einschließlich Südspanien und den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla.

Die Bedenken sind vielschichtig. Gebiete, die nicht an starke Regenfälle gewöhnt sind, könnten von Überschwemmungen, Bodenerosion und Umweltzerstörung betroffen sein. Darüber hinaus könnte die Manipulation der atmosphärischen Bedingungen die relative Luftfeuchtigkeit stören und möglicherweise Dürren an unerwarteten Orten oder heftige Regenfälle anderswo auslösen.

Am alarmierendsten ist vielleicht, dass der Bericht darauf hinweist, dass solche Geoengineering-Bemühungen die Häufigkeit extremer Wetterereignisse wie schwerer Stürme, Blitzeinschläge, Hagelstürme und sogar Tornados erhöhen könnten. Das Potenzial dieser Klimaveränderungen, geopolitische Spannungen zwischen den betroffenen Nationen auszulösen, macht die Situation noch komplexer.

Trotz dieser Bedenken ist es wichtig anzumerken, dass die Wolkenimpfung in Marokko keine neue Praxis ist. Das Al-Ghaith-Programm des Landes ist seit 1984 in Betrieb und hat internationale Anerkennung gefunden. Zwischen 2021 und 2023 wurden im Rahmen des Programms fast 50 künstliche Impfaktionen durchgeführt.

Befürworter der Technologie schätzen, dass die Impfaktion die Niederschlagsraten um 4 % steigern und die landwirtschaftliche Produktivität potenziell um bis zu 20 % verbessern kann. Dies könnte Marokko, das derzeit mit dem sechsten Dürrejahr in Folge zu kämpfen hat und im Januar ein Niederschlagsdefizit von 70 % gegenüber dem 30-Jahres-Durchschnitt verzeichnete, entscheidende Erleichterung verschaffen.

Die Ausweitung der Wolkenimpfungsbemühungen steht im Einklang mit umfassenderen Initiativen zur Wassersicherheit, die König Mohammed VI. in einer kürzlichen Rede skizziert hat. Der Monarch betonte die Dringlichkeit, Marokkos Wasserkrise durch innovative Lösungen und eine verbesserte Regierungsführung anzugehen.

Während Marokko weiterhin verschiedene Ansätze zur Bekämpfung der Wasserknappheit untersucht, darunter Entsalzungsanlagen und Wassertransferprojekte zwischen Becken, stellen die Wolkenimpfungsambitionen des Landes nur eine Facette einer vielschichtigen Strategie dar. Die potenziellen regionalen Auswirkungen dieser Bemühungen unterstreichen jedoch die Notwendigkeit eines internationalen Dialogs und einer internationalen Zusammenarbeit bei der Bewältigung gemeinsamer Klimaherausforderungen.

Während Marokkos innovativer Ansatz zur Wassersicherheit proaktive Problemlösung zeigt, verdeutlicht er auch das komplexe Zusammenspiel zwischen nationalen Interessen und regionaler Umweltstabilität. Da der Klimawandel die Wettermuster im gesamten Mittelmeerraum weiterhin verändert, wird es für den langfristigen regionalen Wohlstand und die Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung sein, nachhaltige Lösungen zu finden, die allen Beteiligten zugute kommen.