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Die Oderbrücke – ein sichtbarer Bruch im Herzen Europas
An der Grenze zwischen Deutschland und Polen verkörpert die Oderbrücke nicht mehr die europäische Einheit, sondern ihre Bruchlinien. Die Verbindung von Frankfurt an der Oder mit Slubice bedeutete einst das Überqueren einer symbolischen Grenze, die durch die Erweiterung der Europäischen Union verschwunden war. Heute ist dieselbe Brücke Schauplatz wachsender Identitätskonflikte, angeheizt durch eine zunehmend restriktive Migrationspolitik.
Seit Berlin die Grenzkontrollen wieder eingeführt hat, um den Zustrom von Migranten einzudämmen, hat Warschau mit ähnlichen Maßnahmen reagiert. Der Alltag der Einwohner ist tiefgreifend gestört. Wo einst fließender Handel und eine gewisse grenzüberschreitende Verbundenheit herrschten, wurden nun Barrieren und Parolen errichtet.
An diesem Freitag, dem 4. Juli, ist der Kontrast frappierend. Dutzende europäische Flaggen wehen noch immer auf der Metallbrücke – Überbleibsel der Hoffnung auf Einheit. Doch am Fuße der Brücke, auf polnischer Seite, besetzen zwei Freiwillige einen provisorischen Stand unter der sengenden Sonne, ausgestattet mit Sonnenschirm und Kühlbox. Neben ihnen verkündet ein Schild ihren Kampf: „Keine Einwanderung“. Sie gehören der Ruch Obrony Granic (Bewegung zur Verteidigung der Grenzen) an, einer Gruppe, die vom nationalistischen Aktivisten Robert Bakiewicz gegründet wurde.
Ihr Ziel: Unterschriften für ein Referendum gegen die obligatorische Aufnahme illegaler Migranten zu sammeln. Ihre Anwesenheit seit dem Sieg des Konservativen Karol Nawrocki bei den Präsidentschaftswahlen am 1. Juni markiert einen Wendepunkt. Die Brücke, einst ein Ort der Feier des europäischen Ideals, ist nun zu einem Sammelpunkt für Gegner geworden und kristallisiert Spannungen, die die Union nur schwer abbauen kann. Vor diesem symbolträchtigen Hintergrund ist der Niedergang der Oderbrücke nicht nur eine geopolitische Angelegenheit: Er offenbart eine tiefere Kluft zwischen Offenheit und Rückzug, zwischen europäischer Solidarität und erstarkendem Nationalismus.
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