- 17:00Die deutsche Bundeskanzlerin schließt neue Sanktionen, darunter auch das Einfrieren russischer Vermögenswerte, nicht aus.
- 14:00Guterres: Friedenssicherungseinsätze stehen vor großen finanziellen Problemen
- 10:45Nach einer Verfassungsänderung strebt Deutschland die Führung der konventionellen Militärmacht Europas an.
- 16:16Merz skizziert den neuen Kurs Deutschlands: verstärkte Verteidigung, Unterstützung für die Ukraine und wirtschaftliche Erholung
- 15:45Deutschland verhaftet drei Ukrainer wegen Sabotageplänen für Russland
- 15:06Marokko bekräftigt auf dem UN-Gipfel in Berlin sein Engagement für die Friedenssicherung
- 14:33Alternative für Deutschland: Ernsthafte Friedensverhandlungen in der Ukraine können nicht ohne Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen Russlands geführt werden.
- 12:12Guterres warnt vor einem Mangel an Finanzmitteln für die Friedenssicherung: Marokko stärkt seine Rolle bei der Unterstützung der internationalen Sicherheit
- 16:16Steinmeier reist mit Herzog nach Israel
Folgen Sie uns auf Facebook
Weniger Chemie, mehr Nutzen: Die Vorteile extensiver Landwirtschaft
Eine aktuelle Studie belegt, dass der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger auf Feldern und Wiesen sowohl ökologisch vorteilhaft ist als auch verschiedene ökonomische Vorteile bietet. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass diese Form der Landwirtschaft zwar mit einer geringeren Ertragsleistung einhergeht, jedoch eine bessere Bodenqualität, eine höhere Wasserqualität und eine größere Artenvielfalt gewährleistet. Zudem wird durch diese Art der Bewirtschaftung mehr CO2 gespeichert.
Intensiv versus extensiv: Ein komplexes Abwägen
Im Rahmen der Studie wurden zwei Arten der Landwirtschaft verglichen: die intensive Bewirtschaftung, die auf hohe Erträge durch den Einsatz von Chemie setzt, und die extensive Bewirtschaftung, die auf natürliche Prozesse und eine höhere Artenvielfalt setzt. Während die intensive Landwirtschaft zwar mehr Lebensmittel produziert, kann sie die Umwelt belasten und die Artenvielfalt reduzieren. Die extensive Landwirtschaft hingegen bietet eine Vielzahl von Vorteilen für die Umwelt, wie zum Beispiel eine bessere Boden- und Wasserqualität, mehr Kohlenstoffspeicherung und einen höheren Erholungswert der Landschaft.
Ein ganzheitlicher Blick auf die Landwirtschaft
Die Forschungsgruppe hat erstmals nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte der Landwirtschaft betrachtet, sondern auch die Bedürfnisse verschiedener Interessengruppen berücksichtigt, wie zum Beispiel Landwirt:innen, Anwohner:innen und Umweltschützer:innen. Dabei hat sich gezeigt, dass eine extensive Bewirtschaftung insgesamt mehr Nutzen für die Gesellschaft bringt, während eine intensive Bewirtschaftung vor allem den Landwirt:innen Vorteile bietet.
Die Bedeutung der Bodenbiodiversität
Ein wichtiger Faktor für die vielfältigen Leistungen der Natur ist die Vielfalt der Lebewesen im Boden. Diese Bodenorganismen sind entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit und die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme gegenüber dem Klimawandel. Die Studie zeigt, dass eine extensive Bewirtschaftung die Bodenbiodiversität fördert und somit die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft stärkt.
„Etwa 60 Prozent aller Arten leben im Boden. Diese Bodenlebewesen sind nicht nur unglaublich vielfältig, sondern sie sind auch das funktionelle Rückgrat unserer Ökosysteme“, erklärt Prof. Dr. Nico Eisenhauer, Bodenökologe bei iDiv und an der UL und Senior-Autor der Studie. „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass wir die Bodenbiodiversität mit zielgerichteten Managementstrategien erhalten können, und somit auch die verschiedenen Leistungen, die die Natur für uns erbringt.“
Ausblick: Eine Landwirtschaft für Mensch und Natur
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit, die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten und Anreize für Landwirte zu schaffen, auf umweltschonendere Methoden umzusteigen. Eine Landwirtschaft, die sowohl die Bedürfnisse der Menschen nach Lebensmitteln als auch die der Natur nach einem gesunden Ökosystem erfüllt, ist möglich – und dringend notwendig.
„Unsere Studie zeigt, dass Landwirte mit einer intensiven Bewirtschaftung die maximalen Erträge einfahren, die Bereitstellung von Ökosystemleistungen ist aber bei einer extensiven Bewirtschaftung am höchsten“, sagt Scherzinger. „Traditionell sind es nun einmal die Landwirte, die das Land bewirtschaften. Der gesellschaftliche Nutzen kann daher nur dann optimal sein, wenn ein System geschaffen wird, das Landwirten Anreize bietet und die Differenz zwischen den Einnahmen aus intensiver und extensiver Bewirtschaftung ausgleicht.“
Zukünftige Forschung
Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Gestaltung der Landwirtschaft. Die Forschenden betonen jedoch, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft, Umwelt und Gesellschaft noch besser zu verstehen. Insbesondere die Rolle der Landschaftsvielfalt und der Flächenbedarf pro Ertragseinheit sollten in zukünftigen Studien genauer untersucht werden.
Kommentare (0)