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Deutschland: Rechtsextremer Abgeordneter wegen Hitlergruß im Parlament angeklagt

Monday 15 - 13:30
Deutschland: Rechtsextremer Abgeordneter wegen Hitlergruß im Parlament angeklagt

Ein Abgeordneter der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) muss sich nun wegen eines Hitlergrußes im Reichstagsgebäude vor Gericht verantworten. Die Berliner Staatsanwaltschaft gab am Montag bekannt, dass sie Anklage gegen den Politiker erhoben hat. Ihm wird eine nach deutschem Recht streng verbotene Handlung vorgeworfen, die mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden kann.

Der Vorfall ereignete sich im Juni 2023. Laut Staatsanwaltschaft begrüßte der Abgeordnete einen Parteikollegen am Osteingang des Reichstagsgebäudes mit einem Hackenschlag und dem Hitlergruß, einer Geste, die für alle Anwesenden sichtbar war. Die Behörden gehen davon aus, dass dem Abgeordneten die öffentliche und symbolische Tragweite seiner Handlung bewusst war.

Die Bild-Zeitung identifizierte den Beschuldigten als den 60-jährigen Matthias Moosdorf, Abgeordneten des Wahlkreises Zwickau in Sachsen. Im vergangenen Oktober hob der Bundestag seine parlamentarische Immunität auf, um ein Strafverfahren zu ermöglichen.

Im sozialen Netzwerk X wies der Politiker die Anschuldigungen zurück und beteuerte, die ihm vorgeworfene Tat nicht begangen zu haben. Matthias Moosdorf, seit 2016 Mitglied der Alternative für Deutschland (AfD), war bis vor Kurzem außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Im Mai wurde er jedoch aufgrund seiner als zu versöhnlich gegenüber Russland wahrgenommenen Positionen, die parteiinterne Spannungen auslösten, von diesem Posten abberufen.

Der Abgeordnete, der von Haus aus Cellist ist, geriet zudem verstärkt in den Fokus der Medien, nachdem seine Verbindungen zu einer Musikakademie in Moskau bekannt wurden, an der er angeblich als Honorarprofessor tätig war. Laut Bild gab er 2023 und 2024 mehrere vom Kreml finanzierte Konzerte in Russland – Details, die die Kontroverse um sein politisches und privates Leben weiter anheizen.

Dieser Fall ereignet sich inmitten erhöhter Wachsamkeit der deutschen Behörden gegenüber jeglicher Verherrlichung oder Symbolik des Nationalsozialismus – ein besonders sensibles Thema in einem Land, dessen Gesetzgebung darauf abzielt, ein Wiederaufleben extremistischer Ideologien zu verhindern.



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