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Finanzexperten beenden IWF- und Weltbank-Treffen trotz anhaltender Handelsspannungen
Finanzexperten aus aller Welt beendeten ihre Treffen in Washington mit gemischten Gefühlen: Erleichterung über die unerwartete Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft trotz neuer US-Zölle, aber auch tiefe Sorge um die Zukunft.
Im Rahmen der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank diskutierten Finanzminister und Zentralbanker ausführlich über die Folgen der Handelspolitik der Trump-Regierung, einschließlich der „Liberation Day“-Zölle, die das internationale Wirtschaftsgleichgewicht stören.
„Es ist anstrengend, diese Entscheidungen zu verstehen und der Öffentlichkeit zu erklären“, sagte Piti Disyatat, stellvertretende Gouverneurin der Bank von Thailand, und betonte die Unsicherheit, die die Umsetzung der Geldpolitik erschwert.
Trotz der Spannungen lobte der IWF die Widerstandsfähigkeit des globalen Wirtschaftssystems, warnte aber, dass es „keinen Grund zur Selbstzufriedenheit“ gebe. Geschäftsführerin Kristalina Georgieva bekräftigte, dass internationale Zusammenarbeit nicht länger als selbstverständlich angesehen werden sollte:
„Viele Länder erkennen nun, dass das, was sie einst für selbstverständlich hielten – globale Wirtschaftskooperation – aktiv vorangetrieben werden muss.“
Eine immer stärkere Rivalität zwischen den USA und China
Der Handel zwischen den USA und China dominierte die Diskussionen. Als Reaktion auf neue chinesische Beschränkungen für Seltene Erden verhängte Washington erneut 100-prozentige Zölle auf chinesische Exporte. Diese Eskalation veranlasste viele Länder, ihre bilateralen und regionalen Handelsallianzen außerhalb des Duells zwischen den beiden Mächten zu stärken.
Die Generaldirektorin der Welthandelsorganisation (WTO), Ngozi Okonjo-Iweala, betonte, dass der Welthandel trotz der Spannungen weiterhin eine Quelle des Fortschritts sei:
„Wir müssen die Globalisierung neu denken, nicht ablehnen.“ »
Anhaltende strukturelle Herausforderungen
Die Diskussionen konzentrierten sich außerdem auf globale wirtschaftliche Ungleichgewichte, Rekordverschuldung, die Anfälligkeit des Nichtbanken-Finanzsektors und die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die wirtschaftliche Stabilität.
Andrew Bailey, Gouverneur der Bank of England, forderte mehr Transparenz:
„Wir müssen den Deckel öffnen und sehen, was passiert. Die Warnsignale sind da.“
Der IWF warnte vor einer „ungeordneten“ Marktkorrektur, da die Anleger die wachsenden Risiken im Zusammenhang mit Handelskriegen, geopolitischen Spannungen und Haushaltsdefiziten offenbar ignorierten.
Klima, eine globale Bedrohung
Das Klimathema erwies sich trotz der Skepsis von Präsident Trump, der den Klimawandel als „Schwindel“ bezeichnete, als zentrales Thema.
Lesetja Kganyago, Gouverneur der Südafrikanischen Zentralbank, bekräftigte, dass das Klima ein großes wirtschaftliches Risiko darstellt:
„Im Handel kann man Verhandlungen abbrechen. Aber wenn wir uns beim Klima zurückziehen, zahlt der ganze Planet den Preis.“
Während die Vereinigten Staaten ihre kurzfristigen Wirtschaftsinteressen verteidigen, bestehen internationale Institutionen auf der Notwendigkeit tiefgreifender Reformen, verstärkter Zusammenarbeit und eines gemeinsamen Ansatzes für globale Herausforderungen – von Handel über Finanzen bis hin zum Klima.