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PSG muss Mbappé 60,9 Millionen Euro zahlen, urteilt französisches Arbeitsgericht

Tuesday 16 - 17:16
PSG muss Mbappé 60,9 Millionen Euro zahlen, urteilt französisches Arbeitsgericht

Ein Pariser Arbeitsgericht verurteilte am Dienstag den Fußballverein Paris Saint-Germain zur Zahlung von 60 Millionen Euro (70,6 Millionen US-Dollar) an den ehemaligen Spieler Kylian Mbappé. Die ausstehenden Gehälter und Boni werden nachgezahlt. Damit wurde einer der erbittertsten Streitigkeiten im französischen Fußball teilweise beigelegt.

Die Anwälte von PSG und Mbappé hatten sich im vergangenen Monat vor dem Conseil de prud’hommes de Paris (dem französischen Arbeitsgericht) gestritten. Beide Seiten forderten jeweils Hunderte Millionen Euro von der anderen aufgrund der Auflösung von Mbappés Vertrag vor seinem Wechsel zu Real Madrid im Sommer 2024.

Angesichts von Vorwürfen des Verrats und der Schikane im Zusammenhang mit dem Scheitern ihrer Beziehung behaupteten Mbappés Anwälte, PSG schulde ihm mehr als 260 Millionen Euro (305 Millionen US-Dollar).

Sie argumentierten, sein befristeter Vertrag müsse in einen unbefristeten umgewandelt werden, um eine Entschädigung für ungerechtfertigte Entlassung und ausstehende Gehälter zu ermöglichen. Sie haben zudem moralische Belästigung und Schwarzarbeit vorgeworfen.

PSG forderte unterdessen 440 Millionen Euro von Mbappé und begründete dies mit Schadensersatz und entgangenen Verdienstmöglichkeiten nach seinem ablösefreien Wechsel.

Gegen die Entscheidung vom Dienstag kann Berufung eingelegt werden; eine endgültige Beilegung des Streits ist unwahrscheinlich.

Das Urteil könnte weitreichendere Folgen für Spielerverträge und das Arbeitsrecht im französischen Fußball haben, obwohl PSG weiterhin beharrt, dass Mbappés Antrag auf Umwandlung seines Vertrags in einen unbefristeten Vertrag unbegründet sei.

Der Verein argumentiert, dass Profispielerverträge eine besondere Form befristeter Arbeitsverhältnisse darstellen, die durch das Sportgesetz geregelt und von der französischen Profiliga gemäß französischem und EU-Recht anerkannt werden.

Mbappés Anwälte widersprechen dem und erklären, die Umwandlung eines befristeten in einen unbefristeten Vertrag sei ein Standardverfahren, wenn die rechtlichen Voraussetzungen für einen befristeten Vertrag nicht erfüllt seien.

Das Verhältnis zwischen dem Weltmeister von 2018 und dem amtierenden Europameister verschlechterte sich 2023, als Mbappé seinen bis Sommer 2024 laufenden Vertrag nicht verlängerte.

Dadurch entging dem Verein eine hohe Ablösesumme, obwohl er ihm bei seiner Vertragsverlängerung 2022 den bis dahin lukrativsten Vertrag der Vereinsgeschichte angeboten hatte.

Er wurde von der Saisonvorbereitung ausgeschlossen und musste mit Ersatzspielern trainieren.

Er verpasste das erste Ligaspiel, kehrte aber nach Gesprächen mit dem Verein für eine letzte Saison in die Startelf zurück – Gespräche, die im Zentrum des Streits stehen.

Der Verein wirft Mbappé vor, eine Vereinbarung vom August 2023 gebrochen zu haben, die angeblich eine Gehaltskürzung für den Fall eines ablösefreien Wechsels vorsah. PSG erklärte, diese Regelung habe die finanzielle Stabilität des Vereins sichern sollen.

PSG behauptete, Mbappé habe seine Entscheidung, seinen Vertrag nicht zu verlängern, fast elf Monate lang, von Juli 2022 bis Juni 2023, verheimlicht. Dies habe den Verein daran gehindert, einen Transfer zu organisieren und ihm erheblichen finanziellen Schaden zugefügt. PSG warf ihm Vertragsbruch sowie die Verletzung der Grundsätze von Treu und Glauben vor.

Mbappés Umfeld betonte, PSG habe nie Beweise dafür vorgelegt, dass der Stürmer auf Zahlungen verzichtet habe. Seine Anwälte behaupteten, der Verein habe Gehälter und Boni für April, Mai und Juni 2024 nicht gezahlt. Sie streben zudem die Umwandlung seines befristeten Vertrags in einen unbefristeten an, was eine Entschädigungszahlung nach sich ziehen würde.

Mbappé warf PSG außerdem moralische Belästigung vor und verwies auf seine Behandlung während seiner Auswechslungen.

PSG wies alle Belästigungsvorwürfe zurück und betonte, Mbappé habe in der Saison 2023/24 an über 94 % der Spiele teilgenommen und stets unter den Bedingungen der Profifußball-Charta gearbeitet.



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