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Ratba-Damm im Sebou-Becken soll der zweitgrößte Damm Marokkos werden

Ratba-Damm im Sebou-Becken soll der zweitgrößte Damm Marokkos werden
Friday 23 August 2024 - 21:15
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Nach seiner Fertigstellung dürfte der Staudamm die örtliche Landwirtschaft ankurbeln und möglicherweise den Ökotourismus in der Region fördern.

Das Ratba-Staudammprojekt in der marokkanischen Provinz Taounate, das 2022 mit einer Großinvestition von 4 Milliarden MAD (400 Millionen US-Dollar) gestartet wurde, schreitet derzeit voran, während versucht wird, es termingerecht abzuschließen.

Der Staudamm soll der zweitgrößte in Marokko werden, gemessen am Volumen, und zu einem wichtigen Reservoir im hydraulischen Becken des Sebou werden. Sein Fassungsvermögen wird eine Milliarde Kubikmeter überschreiten, wobei der jährliche Zufluss auf 351 Millionen Kubikmeter geschätzt wird. 

Nach Angaben von Beamten des Ministeriums für Ausrüstung und Wasserversorgung soll der Damm bis Ende 2028 gefüllt sein, um das Hochwasser der Regenzeit 2028/2029 aufzufangen. 

Aufgrund proaktiven Managements und der Bemühungen, das Projekt zu beschleunigen, wird erwartet, dass der Damm ein Jahr früher als ursprünglich geplant fertiggestellt wird.

Als integraler Bestandteil des marokkanischen Nationalen Programms für Trinkwasserversorgung und Bewässerung (PNAEPI) 2020–2027 schreitet das Ratba-Staudammprojekt voran; 26 % seiner Bauarbeiten sind abgeschlossen. 

Diese Initiative ist von entscheidender Bedeutung, um die Wasserressourcen des Landes zu sichern und eine zuverlässige Versorgung sowohl für Trinkwasser als auch für die Bewässerung sicherzustellen.

Ihr Hauptziel besteht darin, eine stetige Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Trinkwasser sicherzustellen und gleichzeitig den Bewässerungsbedarf zu decken.

Fortschritte beim marokkanischen Ratba-Staudammprojekt

In einer Erklärung gegenüber MAP stellte Mouhcine Bahtat, Leiter des Ratba-Dammprojekts im Ministerium für Ausrüstung und Wasser, fest, dass der Bau trotz technischer Herausforderungen voranschreitet. 

Er erwähnte, dass die Baustelleneinrichtungen abgeschlossen seien und die Erdarbeiten und Stützstrukturen zu fast 90 % fertiggestellt seien.

Bahtat nahm sich auch der temporären Umleitung des Flusses Oued Aoulay an, die für den Schutz der Baustelle vor seltenen Überschwemmungen unabdingbar ist. Die Arbeiten sind zu 95 % abgeschlossen. Dazu gehörten der Aushub von 650.000 Kubikmetern Material, das Gießen von 110.000 Kubikmetern Beton für drei Durchlässe und die Verwendung von 700.000 Kubikmetern Füllmaterial für den vorgelagerten Fangedamm.

Bahtat teilte MAP mit, dass mit den Dammarbeiten am Staudamm selbst begonnen worden sei, bevor die Flussumleitung vollständig abgeschlossen war, sodass etwa 10 % der Staudammstruktur fertiggestellt werden konnten. 

Das Projekt verläuft planmäßig und die Flussumleitungsphase dürfte bis Ende September 2024 abgeschlossen sein.

Bezüglich der Nebenstrukturen berichtete Bahtat, dass der Hochwasserüberlauf zu 25 % fertiggestellt sei, die Arbeiten am Grundablass zu 2,5 % fortgeschritten seien und der endgültige Zugang zum Damm zu etwa 70 % fertiggestellt sei. 

Gleichzeitig wird erwartet, dass sich das Projekt auch positiv auf den sozioökonomischen Status Marokkos auswirkt, da während der Bauzeit bereits fast 1,5 Millionen Manntage an Arbeit generiert wurden. 

Nach seiner Fertigstellung dürfte der Staudamm die örtliche Landwirtschaft ankurbeln und möglicherweise den Ökotourismus in der Region fördern.

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In einer Rede anlässlich seines 25-jährigen Regierungsjubiläums im Juli wies König Mohammed VI. auf das dringende Problem der Wasserknappheit hin und betonte die zunehmende Komplexität der Wasserknappheit aufgrund von Dürre, Klimawandel und steigendem Bedarf. 

Er wies darauf hin, dass sich Marokko in einer kritischen Phase befinde, da die Wasserreserven und das Grundwasser vor allem in den ländlichen Regionen durch eine sechsjährige Dürre stark beeinträchtigt seien. 

Der König betonte die Bedeutung des Nationalen Programms für Trinkwasserversorgung und Bewässerung 2020-2027, das zur Lösung einiger Wasserprobleme beigetragen habe. Er drängte auf laufende Aktualisierungen der nationalen Wasserpolitik, um sicherzustellen, dass alle Bürger Zugang zu Trinkwasser haben und mindestens 80 % des Bewässerungsbedarfs gedeckt werden.


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