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Ecuador setzt Anerkennung der Sahrawi-Republik der Polisario aus und stärkt Beziehungen zu Marokko

Ecuador setzt Anerkennung der Sahrawi-Republik der Polisario aus und stärkt Beziehungen zu Marokko
Wednesday 23 October 2024 - 08:30
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Ecuador hat seine Anerkennung der selbsternannten „Demokratischen Arabischen Republik Sahrawi“ (SADR) offiziell ausgesetzt und damit eine bedeutende Änderung seiner Haltung zum Sahara-Konflikt markiert. Die Sahrawi-Demokratische Arabische Republik, eine von der Polisario-Front gegründete separatistische Einheit, beansprucht die Souveränität über die Sahara-Region im Süden Marokkos.

Ecuadors Entscheidung, die von Außenministerin Gabriela Sommerfeld ihrem marokkanischen Amtskollegen Nasser Bourita mitgeteilt wurde, stellt einen entscheidenden Moment in den diplomatischen Beziehungen des Landes zu Marokko dar. Ein Benachrichtigungsschreiben wurde auch an die Vertretung der Polisario-Front in Quito geschickt, das die Aussetzung der Anerkennung formalisiert. Ecuador hatte die Demokratische Arabische Republik Sahara ursprünglich 1983 anerkannt und 2009 sogar eine „Botschaft“ für das Land eröffnet.

Dieser Schritt steht im Einklang mit einem breiteren regionalen Trend in Lateinamerika, wo mehrere Länder, die einst die Sache der Polisario-Front unterstützten, begonnen haben, ihre Positionen zu überdenken. Marokkos diplomatische Bemühungen, insbesondere durch die Initiativen von König Mohammed VI., haben maßgeblich dazu beigetragen, die Unterstützung für die Souveränität des Königreichs über die Sahara zu festigen. Im Mittelpunkt der marokkanischen Strategie steht der Autonomieplan von 2007, der zunehmend als die praktikabelste Lösung zur Beilegung des langjährigen Territorialstreits angesehen wird.

Ecuadors Aussetzung der Anerkennung stärkt seine wachsenden Beziehungen zu Marokko weiter. Während der 77. Sitzung des Vierten Ausschusses der UN-Generalversammlung im Oktober 2022 hatte Ecuador bereits seine Unterstützung für eine „für beide Seiten akzeptable politische Lösung“ der Sahara-Frage zum Ausdruck gebracht und sich damit der Resolution 2602 des UN-Sicherheitsrats angeschlossen. Diese im Oktober 2021 verabschiedete Resolution unterstreicht die Notwendigkeit einer politischen Lösung des Konflikts.

Die Beziehungen zwischen Ecuador und Marokko haben sich im vergangenen Jahr vertieft, wie Sommerfelds Treffen mit der marokkanischen Botschafterin Farida Loudaya im Juli in Quito zeigte. Die beiden Diplomaten betonten den Ausbau der Zusammenarbeit in verschiedenen Sektoren, darunter politische, wirtschaftliche, kommerzielle, kulturelle und akademische Partnerschaften.

Ecuadors Entscheidung folgt ähnlichen Schritten anderer lateinamerikanischer Länder, die ihre bisherige Unterstützung der Polisario-Front neu bewerten. Viele dieser Länder haben erkannt, dass ihre anfängliche Unterstützung von den ideologischen Narrativen der Polisario beeinflusst war, die nicht mehr mit dem gegenwärtigen politischen Klima übereinstimmen. Marokkos diplomatische Bemühungen, insbesondere die Bildung starker Allianzen mit strategischen Partnern wie Brasilien, haben eine entscheidende Rolle bei der Neugestaltung der lateinamerikanischen Sichtweise auf die Sahara-Frage gespielt.

Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen. Während Ecuadors Entscheidung ein diplomatischer Sieg für Marokko ist, unterstützen einige Länder der Region weiterhin die Polisario-Front. Marokkos Erfolg in Lateinamerika wird von seiner Fähigkeit abhängen, diese Komplexitäten zu meistern und dabei einen pragmatischen Ansatz zu verfolgen, der den einzigartigen politischen und historischen Kontext jedes Landes berücksichtigt. Um den Narrativen der Polisario-Front entgegenzuwirken und breite regionale Unterstützung zu sichern, sind anhaltende diplomatische Bemühungen erforderlich, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Prioritäten jedes Landes zugeschnitten sind.

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