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Donald Trump destabilisiert amerikanische Bundeskulturinstitutionen
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus hat Donald Trump eine beispiellose Offensive gegen amerikanische Bundeskulturinstitutionen gestartet und damit die über sechs Jahrzehnte währende parteiübergreifende Unterstützung für künstlerisches Schaffen, Geisteswissenschaften, Museen und Bibliotheken beendet. Historische Einrichtungen wie das National Endowment for the Arts (NEA), das National Endowment for the Humanities (NEH), das Kennedy Center und das Institute of Museum and Library Services sind nun Ziel drastischer Budgetkürzungen, erzwungener Umstrukturierungen und ideologischer Vorwürfe.
Dieser radikale Kurswechsel markiert einen Bruch mit der Tradition der 1960er Jahre unter Präsident Lyndon B. Johnson, der Kultur zu einer Säule der Bundespolitik gemacht hatte. Diese Institutionen, die künstlerische und pädagogische Projekte in allen Regionen des Landes anbieten sollten, hatten bis dahin breite Unterstützung sowohl bei Republikanern als auch bei Demokraten genossen.
Unter der Trump-Administration wird diese kulturelle Architektur im Namen einer vermeintlich „patriotischen“ Vision in Frage gestellt. Der Präsident begründet seine Entscheidungen mit der Notwendigkeit, „ein Goldenes Zeitalter der Kunst und Kultur wiederherzustellen“, und prangert die seiner Ansicht nach elitäre und ideologische Abdrift bestehender Institutionen an. Mehrere Künstler und Kulturschaffende, die in der Vergangenheit durch Bundeszuschüsse gefördert wurden, wurden entlassen, und die Betriebsbudgets vieler Organisationen wurden erheblich gekürzt.
Die Folgen sind bereits spürbar: Ausstellungsabsagen, Schließung von Bildungsprogrammen, der Verzicht auf Kunstreisen in ländliche Gebiete und ein allgemeiner Rückgang des kulturellen Angebots für Bevölkerungsgruppen, die weit von den großen Ballungszentren entfernt sind.
Dennoch weisen Verteidiger dieser Institutionen darauf hin, dass Kunst und Geisteswissenschaften nicht nur symbolischer Luxus sind. Im Jahr 2023 erwirtschafteten die Künste 1,2 Billionen US-Dollar für die amerikanische Wirtschaft, und die Kulturexporte übertrafen die Importe um 37 Milliarden US-Dollar. Die NEH betont zudem, dass die Geisteswissenschaften für das Verständnis der Kulturen, Sprachen, Gesetze, Philosophien und Geschichten, die Gesellschaften prägen, von wesentlicher Bedeutung sind.
Die Infragestellung dieser Institutionen untergräbt daher nicht nur den Zugang zur Kultur für Millionen von Amerikanern, sondern wirft auch Fragen über die Bedeutung intellektueller, künstlerischer und historischer Vielfalt im heutigen Amerika auf. Indem Donald Trump Kultur gegen Patriotismus ausspielt, setzt er in einem Klima wachsender ideologischer Spannungen eine umstrittene Neudefinition nationaler kultureller Prioritäten durch.
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