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Marokko definiert seine Handelsstrategie für inklusiveres Wachstum neu
Marokko startet einen ehrgeizigen strategischen Wandel, um seine wirtschaftliche Position auf der internationalen Bühne zu stärken. Im Rahmen seiner Modernisierungs- und Diversifizierungsinitiative startete das Königreich im Juni 2025 ein neues dreijähriges Außenhandelsprogramm (2025–2027), das darauf abzielt, die Exporte zu steigern, Arbeitsplätze zu schaffen und das Handelsdefizit zu reduzieren.
Dieser Fahrplan gliedert sich in drei Hauptziele: die Schaffung von 76.000 Arbeitsplätzen, die Erhöhung der Zahl der exportierenden Unternehmen um 400 neue Niederlassungen pro Jahr und die Generierung zusätzlicher Exporte in Höhe von 8,4 Milliarden US-Dollar. Um dies zu erreichen, konzentrieren sich die Behörden auf die Digitalisierung, mit der Einführung der rund um die Uhr verfügbaren intelligenten Plattform TijarIA, sowie auf die Stärkung der lokalen Präsenz durch Exportunterstützungsbüros in verschiedenen Regionen des Landes.
Trotz dieser Dynamik bleiben strukturelle Herausforderungen bestehen. Das chronische Handelsdefizit, insbesondere mit der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten und den Golfstaaten, zwingt Marokko, bestimmte Klauseln seiner Freihandelsabkommen zu überdenken, um seine Produktionsbasis zu erhalten. Zudem ist die Exportbasis nach wie vor begrenzt: Nur 6.000 Unternehmen exportieren, darunter 1.200 auf Industriegüter spezialisierte Unternehmen. Ihre geografische Konzentration entlang der Achse Casablanca-Tanger verdeutlicht anhaltende regionale Ungleichgewichte.
Um diese Situation zu ändern, erschließt das Königreich neue strategische Sektoren mit hoher Wertschöpfung, wie die Pharmaindustrie, die Verteidigung, die Seefahrt und die Energieversorgung. Besonders hervorzuheben ist der Sektor für Batterien für Elektrofahrzeuge, der von den Kobaltvorkommen, qualifizierten Arbeitskräften und einer geeigneten Infrastruktur angetrieben wird.
Die Marktdiversifizierung ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil der marokkanischen Strategie. Die starke Abhängigkeit vom europäischen Markt bietet zwar Stabilität, hat aber zu einem Exportangebot geführt, das zu sehr auf die Bedürfnisse dieses einzelnen Partners ausgerichtet ist. Die Herausforderung besteht nun darin, marokkanische Produkte an die vielversprechenden Märkte in Afrika, Asien und Lateinamerika anzupassen.
Vor diesem Hintergrund gewinnt der Ausbau der kommerziellen Schifffahrtsflotte zunehmend an Bedeutung. Der Rückgang in diesem Sektor in den letzten Jahren hat die logistische Wettbewerbsfähigkeit des Landes beeinträchtigt. Eine Strategie zur Stärkung der Flotte ist daher unerlässlich, um die Transportkosten zu senken – ein entscheidender Faktor für den Exporterfolg.
Die Rahmenbedingungen sind günstig. Die ausländischen Direktinvestitionen stiegen im ersten Quartal 2025 um mehr als 63 % auf 910 Millionen US-Dollar. Der Großteil dieser Investitionen fließt in die Industrie, einen Sektor, dessen Exporte sich in den letzten Jahren verfünffacht haben und 2024 fast 39,8 Milliarden US-Dollar oder 88 % des nationalen Gesamtvolumens erreichen.
Diese Fortschritte unterstreichen Marokkos Ambitionen, seine Exportbasis sowohl zahlenmäßig als auch sektoral und territorial zu erweitern. Der Erfolg dieser Transformation hängt jedoch auch von der Verbesserung des Geschäftsumfelds, der Bekämpfung der Schattenwirtschaft und dem Aufbau der Kapazitäten lokaler Akteure ab, insbesondere in Regionen, die noch schwach in die Weltwirtschaft integriert sind.
In einer sich ständig verändernden Welt erweisen sich Agilität, Innovation und Offenheit für neue Partner als die Säulen einer erfolgreichen Strategie. Marokko etabliert sich zunehmend als wichtiger Akteur im Handel und bei Investitionen in Afrika und der euromediterranen Region.
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