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Wird Marokko den BRICS-Staaten beitreten? Eine kalkulierte Offenheit und ein sensibles diplomatisches Gleichgewicht.
Die Aussage von Andy Kumar Srivastava, Chief Operating Officer der BRICS New Development Bank, hinsichtlich des Wunsches der Bank, Marokko einzubeziehen, hat die Aufmerksamkeit von Beobachtern und Verfolgten der marokkanischen Wirtschafts- und Diplomatieangelegenheiten erregt. Der Bankbeamte wies ausdrücklich darauf hin, dass das Königreich noch kein Mitglied der Bank sei, aber aufgefordert sei, einen formellen Antrag einzureichen, wenn es dies wünsche. Dies wirft Fragen über die Absichten Marokkos und die Möglichkeit auf, einem Block beizutreten, der als Alternative zum traditionellen westlichen Finanzsystem angesehen wird.
Marokko hat in den letzten Jahren seine wirtschaftlichen und strategischen Partner diversifiziert und befindet sich nun in einer Position hoher Investitionsattraktivität und politischer Stabilität, was es zu einem attraktiven potenziellen Partner für die BRICS-Gruppe macht. Dieser Trend wird durch die Teilnahme der Neuen Entwicklungsbank an einer Konferenz zum Thema nachhaltige öffentliche Beschaffung in der Hauptstadt Rabat bestätigt. Dies stellt ihre erste offizielle Präsenz im Königreich dar, obwohl Marokko noch keinen Beitrittsantrag gestellt hat. Diese Präsenz ist zwar scheinbar technischer Natur, birgt jedoch eine klare politische Bedeutung hinsichtlich der Überschneidung der Interessen beider Seiten.
Diese Offenheit bedeutet jedoch nicht, dass der Weg für einen sofortigen oder automatischen Beitritt geebnet ist. Marokko pflegt seine Außenbeziehungen aus einer pragmatischen Perspektive und vermeidet es, überstürzt Allianzen einzugehen, die es langfristig einschränken könnten. Das Land ist ein strategischer Verbündeter der USA, ein privilegierter Partner der Europäischen Union und profitiert in großem Maße von der Unterstützung westlicher internationaler Finanzinstitute. Aus dieser Perspektive muss der Beitritt zum BRICS-Block, zu dem Länder gehören, deren politische und wirtschaftliche Ausrichtung sich von der des Westens unterscheidet, sorgfältig überlegt werden, insbesondere angesichts der aktuellen geopolitischen Veränderungen.
Der Ökonom Omar Al-Kattani ist der Ansicht, dass Marokko in dieser Phase einen flexiblen Ansatz verfolgen müsse, der die Offenheit gegenüber neuen Märkten ausbalanciert und gleichzeitig politische Allianzen vermeidet, die als eine Erklärung der Übereinstimmung interpretiert werden könnten. Ihm zufolge ist sich Marokko darüber im Klaren, dass die Nutzung alternativer Partnerschaften nicht immer eine formelle Mitgliedschaft erfordert, sondern auch durch flexible bilaterale oder regionale Kooperationsprojekte erreicht werden kann. Dieser Ansatz ermöglicht es ihm, seinen Handlungsspielraum zu erweitern, ohne seine traditionellen Bündnisse zu gefährden.
In wirtschaftlicher Hinsicht könnte der Beitritt zur Neuen Entwicklungsbank Marokko neue Horizonte bei der Finanzierung von Infrastruktur und Großprojekten eröffnen, insbesondere angesichts des zunehmenden Drucks auf externe Finanzmittel. Die Integration in einen Block, der aufstrebende Mächte wie China, Indien und Brasilien umfasst, könnte dem Königreich größere Möglichkeiten bieten, neue Märkte zu erschließen und seine Finanz- und Handelspartnerschaften zu diversifizieren.
Allerdings ist nicht zu übersehen, dass ein solcher Beitritt, wenn er ohne sorgfältige Überlegung erfolgt, den Zorn traditioneller Partner auf sich ziehen könnte, insbesondere wenn er als Veränderung der geopolitischen Position des Königreichs wahrgenommen wird. Daher könnte Marokko, das für seine diplomatische Klugheit bekannt ist, vorerst seine Politik der „maßvollen Schritte“ fortsetzen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten stärken, ohne überstürzt eine formelle Beitrittserklärung abzugeben, die unerwünschte strategische Konsequenzen haben könnte.
Angesichts dieser heiklen Gleichung bleibt die Erklärung der Neuen Entwicklungsbank ein politisches und wirtschaftliches Signal für den fortgeschrittenen Status Marokkos als ein Land, das von allen Parteien respektiert und als flexibler strategischer Partner angesehen wird, der nicht in ideologische Ausrichtungen verwickelt ist. Die endgültige Entscheidung hängt weiterhin von den Entwicklungen auf der internationalen Bühne und der Fähigkeit Marokkos ab, sein diplomatisches Gleichgewicht zu wahren, das in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Merkmale seiner Außenpolitik geworden ist.
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