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Künstliche Intelligenz ... wird sie alle Krankheiten heilen können?
Hassabis, ein 49-jähriger britischer Staatsbürger, ist CEO von Googles KI-Unternehmen DeepMind. Er und ein Kollege entwickelten das KI-Modell AlphaFold2, das die Strukturen fast aller 200 Millionen bekannten Proteine vorhersagen kann, aus denen menschliche Zellen bestehen. Für diese Leistung erhielten die beiden Forscher im vergangenen Jahr den Nobelpreis für Chemie.
Proteine spielen im menschlichen Körper eine lebenswichtige und wesentliche biologische Rolle. Kommt es zu Störungen in der Produktion, im Aufbau oder in der Funktion, können Erkrankungen auftreten. Hassabis ist daher der Ansicht, dass die Entwicklung von Medikamenten mithilfe künstlicher Intelligenz deutlich schneller erfolgen könnte als heute, möglicherweise in Monaten oder nur wenigen Wochen.
Auf die Frage des CBS-News-Moderators Scott Pelley in der Sendung „60 Minutes“ zur Möglichkeit, alle Krankheiten zu heilen, antwortete Hassabis: „Das ist möglich, vielleicht sogar schon im nächsten Jahrzehnt. Ich sehe keinen Grund, warum es nicht möglich sein sollte.“
Eine medizinische Revolution dank künstlicher Intelligenz
Demis Hassabis‘ Hoffnungen, mit Hilfe künstlicher Intelligenz alle Krankheiten heilen zu können, sind nicht weit hergeholt. KI-Technologien haben bereits zur Behandlung zahlreicher Krankheiten und zur Entwicklung einiger Medikamente beigetragen.
Katharina Zeig, Biochemikerin und Informatikerin sowie Leiterin des Algorithmic Questioning Laboratory an der Technischen Universität Rheinland-Pfalz in Kaiserslautern-Landau, erklärte der DW, dass die Kenntnis der dreidimensionalen Struktur eines Proteins oft Rückschlüsse auf seine Funktion zulasse, da wir noch nicht wüssten, welche Funktion die meisten Proteine im menschlichen Körper haben.
Sie fügte hinzu, dass wir, wenn wir die Struktur des Proteins verstehen und seine strukturellen Veränderungen bei bestimmten Krankheiten beobachten könnten, ein Medikament entwickeln könnten, das verhindert, dass das Protein eine abnormale Struktur annimmt, die Krankheiten verursacht.
Obwohl der Mensch in der Lage ist, die Struktur und Veränderung von Proteinen zu untersuchen, erfordert dies laut Tsaig eine Doktorarbeit, die etwa drei bis fünf Jahre dauert. Sie fügte hinzu: „Die von Hassabis erfundene künstliche Intelligenz ist eine wahre Revolution.“
Florian Geissler, Forscher am Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme, betont die Rolle der künstlichen Intelligenz bei der Verbesserung der Krankheitsdiagnose, sagt gegenüber der DW jedoch, dass sich die Ursachen von Krankheiten oft nicht auf eine einzige Komponente reduzieren lassen: Proteine.
Tsaigg und Geisler sind sich auch einig, dass medizinische Entscheidungen zumindest in naher Zukunft in der Hand des Menschen bleiben werden, insbesondere da KI-Systeme nach wie vor mysteriös und schwer zu verstehen sind.
Genetische Mutationen erschweren die Arbeit künstlicher Intelligenz.
Professor Tsaig glaubt, dass es nicht möglich sein wird, alle Krankheiten innerhalb von zehn Jahren zu heilen, da es schwierig sei, die Proteine zu identifizieren, die die einzelnen Krankheiten verursachen. Sie ergänzt: „Es gibt Mutationen, die zu abnormen dreidimensionalen Strukturen führen, die statistisch gesehen zwar als Ursache der Symptome erscheinen, in Wirklichkeit aber harmlos sind.“
Selbst wenn bestätigt ist, dass eine bestimmte Proteinstruktur zu einer Krankheit führt, ist die Suche nach dem geeigneten Medikament nicht einfach und erfordert lange Zeit und umfangreiche klinische Studien an Patienten.
Sie betont, dass die Heilung von Krankheiten auch mit Hilfe künstlicher Intelligenz weiterhin erhebliche finanzielle Mittel erfordern wird.
Wie künstliche Intelligenz Ärzten heute hilft
Die bedeutende Rolle, die Technologien der künstlichen Intelligenz heute im Gesundheitswesen spielen, kann nicht ignoriert werden. In der bildbasierten Diagnostik könne KI krankhafte Veränderungen leichter erkennen und bei der Analyse unerwarteter Nebenwirkungen bei der Kombination mehrerer Medikamente helfen, so Florian Geissler.
KI entlastet die Gesundheitssysteme, indem sie Patienteninterviews zusammenfasst und strukturierte Berichte für Krankenkassen erstellt, was Zeit und Geld spart.
Trotz der erheblichen Unterstützung durch künstliche Intelligenz im medizinischen Bereich ist Tsaig davon überzeugt, dass die Diagnose von Krankheiten eine ausreichende Genauigkeit und Fachkompetenz erfordert, die bei Systemen künstlicher Intelligenz, deren Diagnosekriterien nicht überprüft werden können, nicht gegeben ist. Geisler ergänzt, dass Behandlungsentscheidungen auch in naher Zukunft in der Hand des Menschen bleiben werden, insbesondere aus ethischen und rechtlichen Gründen.
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