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Trump schürt erneut Zweifel am US-Bekenntnis zur NATO
In Den Haag strebt die NATO nach Einheit – trotz Donald Trump. Der amerikanische Präsident hat erneut Verwirrung unter seinen Verbündeten gestiftet, indem er das Fundament des Bündnisses in Frage stellte: Artikel 5, das heilige Prinzip der gegenseitigen Verteidigung. „Artikel 5 kann auf verschiedene Weise definiert werden“, erklärte er an Bord des Flugzeugs zum Gipfel – eine ausweichende Aussage, die ausreichte, um die europäischen Bedenken neu zu entfachen.
Am Dienstagabend in den Niederlanden angekommen, speiste Trump mit König Willem-Alexander im Königspalast in Den Haag, bevor er an einer für Mittwoch geplanten Arbeitssitzung teilnahm. Diese wurde auf weniger als drei Stunden verkürzt, um das Risiko einer Eskalation zu begrenzen. Hinter der protokollarischen Fassade sind die Spannungen spürbar.
Ein Gipfel unter Druck
Dieser NATO-Gipfel, den Generalsekretär Mark Rutte als „historisch“ bezeichnete, soll einem doppelten Anspruch gerecht werden: Washington zu beruhigen und gleichzeitig die europäische Sicherheit zu stärken. Als Reaktion auf Trumps wiederholte Kritik an der „finanziellen Belastung“ der Verteidigung verpflichteten sich die 32 Mitgliedsstaaten, bis 2035 fünf Prozent ihres BIP für Sicherheit aufzuwenden, aufgeteilt auf 3,5 Prozent für reine Verteidigung und 1,5 Prozent für verwandte Bereiche wie Cybersicherheit.
Diese Haushaltsänderung, die Rutte als „Sprung nach vorn“ bezeichnete, stellt für viele Staaten eine enorme Herausforderung dar, da sie noch weit vom 2014 festgelegten Zwei-Prozent-Ziel entfernt sind. Für Trump ist die Botschaft jedoch klar: Wer nicht zahlt, ist möglicherweise nicht mehr geschützt.
Führung in Frage gestellt
In Europa hofften viele, dass diese finanzielle Geste mit einem ausdrücklichen Bekenntnis der Vereinigten Staaten zur Solidaritätsklausel des Bündnisses einhergehen würde. Doch Trumps Ambiguität bleibt bestehen. Seine scharfen Äußerungen – insbesondere zum Scheitern des Waffenstillstands zwischen Israel und dem Iran, den er selbst als Fiasko bezeichnete – veranschaulichen einen unberechenbaren diplomatischen Stil.
In diesem unsicheren Kontext versuchte Ursula von der Leyen, die Debatte neu zu fokussieren, indem sie behauptete, die europäische Verteidigung sei endlich aufgewacht – ein Zeichen für eine neue strategische Autonomie. Emmanuel Macron wiederum, begleitet von Friedrich Merz und Keir Starmer, hielt ein diskretes Treffen ab, um die Ukraine ganz oben auf die Prioritätenliste des Gipfels zu setzen.
Die Ukraine weiterhin im Fadenkreuz
Während sich die Aufmerksamkeit auf den Krieg in der Ukraine richtet, bekräftigte Wolodymyr Selenskyj, der am Rande des Gipfels anwesend war, dass „Putin nur an Krieg denkt“. Kiew wartet auf starke Signale: anhaltende militärische Unterstützung, Druck auf Russland und amerikanisches Engagement. Trump deutete an, dass er sich wahrscheinlich mit Selenskyj treffen werde – ohne offizielle Bestätigung.
Inzwischen haben die Verbündeten zugesagt, ihre finanzielle Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen, die für dieses Jahr auf schätzungsweise 35 Milliarden Euro geschätzt wird. Doch die Frage bleibt: Kann eine durch interne Unsicherheiten geschwächte NATO ein solides Bollwerk gegen externe Bedrohungen bleiben?
Zwischen vager Rhetorik und Aufrüstungsversprechen offenbart der Haager Gipfel eine NATO im Umbruch, hin- und hergerissen zwischen dem europäischen Wunsch, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, und den Ambivalenzen einer unberechenbar gewordenen amerikanischen Führung. Es bleibt abzuwarten, ob diese neue Dynamik ausreicht, um den Zusammenhalt eines Bündnisses zu bewahren, das stärker denn je unter Druck steht.
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