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Ransomware-Angriffe: Eine wachsende Bedrohung für die globale Gesundheit
Der Direktor der Weltgesundheitsorganisation hat vor der besorgniserregenden Zunahme von Ransomware-Angriffen gewarnt, die die globale Gesundheitsinfrastruktur, die Patientensicherheit und die Stabilität der Gesundheitssysteme gefährden. Diese Erklärung erfolgt anlässlich des Treffens des Sicherheitsrats zur Erörterung von Strategien zur Bekämpfung dieser wachsenden Bedrohung.
Laut einer internationalen Umfrage aus dem Jahr 2021 erlitten mehr als ein Drittel der befragten Gesundheitseinrichtungen im Vorjahr mindestens einen solchen Angriff, ein Drittel von ihnen zahlte ein Lösegeld. Durch die Sperrung des Zugangs zu Computersystemen bis zur Zahlung eines Lösegelds sind diese Angriffe immer intensiver und ausgefeilter geworden und verursachen jedes Jahr Verluste in Milliardenhöhe.
Diese Sitzung des Sicherheitsrats wurde von mehreren Ländern beansprucht, darunter Frankreich, Japan und die Vereinigten Staaten. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, forderte kollektive globale Maßnahmen zum Schutz von Krankenhäusern und Gesundheitsdiensten und betonte, dass „diese Angriffe über Leben und Tod entscheiden können“. Im besten Fall verursachen sie Störungen und finanzielle Verluste; Im schlimmsten Fall untergraben sie das Vertrauen in die Gesundheitssysteme und gefährden die Patienten.
Die digitale Transformation des Gesundheitswesens und der Wert medizinischer Daten ziehen Angriffe nach sich und machen sie zu einem Hauptziel für Cyberkriminelle. Tedros erinnerte an Beispiele jüngster Angriffe, etwa den Angriff auf ein Universitätskrankenhaus in Tschechien im Jahr 2020 oder den Angriff auf das irische Gesundheitswesen im Jahr 2021. Cyberangriffe gehen über Krankenhäuser hinaus und betreffen auch die biomedizinische Lieferkette und Pharmaunternehmen.
Allerdings arbeitet die Weltgesundheitsorganisation mit anderen UN-Organisationen zusammen, um technische Hilfe zu leisten und die Cybersicherheit im Gesundheitssektor zu stärken. Im Januar veröffentlichte sie gemeinsam mit INTERPOL und dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung zwei Berichte, die den Staaten Orientierung im Kampf gegen Cyberkriminalität geben sollen. Tedros forderte die Länder auf, nicht nur in Technologien zu investieren, sondern auch in die Ausbildung von Teams für den Umgang mit diesen Angriffen, und bekräftigte, dass der Mensch weiterhin ein zentrales Bindeglied in der Cybersicherheit sei.
Viele beim Rat anwesende Diplomaten äußerten ihre Bedenken. Anne Neuberger, Koordinatorin für Cybertechnologie in den Vereinigten Staaten, stellte fest, dass ihr Land im Jahr 2023 mehr als 1.500 Vorfälle verzeichnete, bei denen sich die Lösegelder auf 1,1 Milliarden US-Dollar beliefen. Sie plädierte für internationale Zusammenarbeit und eine kollektive Verweigerung der Zahlung von Lösegeldern.
Der französische Botschafter Jay Dharmadhikari betonte die Notwendigkeit für Staaten, die Nutzung ihres Territoriums für böswillige Aktivitäten zu blockieren und die internationalen Standards für Cybersicherheit zu stärken. Der russische Botschafter Wassili Nebenzia äußerte seinerseits Vorbehalte gegen die Aufnahme des Themas Ransomware auf die Tagesordnung des Rates und erinnerte an andere laufende Diskussionen über Cyberkriminalität.
Darüber hinaus forderte der chinesische Botschafter Geng Shuang umfassende und koordinierte Strategien und sagte, dass der Kampf gegen Ransomware in spezialisierten Foren vertieft werden müsse.