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Sean Combs wegen sexueller Nötigung zu mehr als vier Jahren Haft verurteilt
Der ehemalige amerikanische Hip-Hop-Star Sean Combs, besser bekannt als P. Diddy, wurde am Freitag von einem Bundesgericht in New York wegen sexueller Nötigung mehrerer Frauen zu vier Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Das Urteil krönt monatelange, aufsehenerregende Prozesse und markiert den Fall eines Mannes, der einst zu den mächtigsten Persönlichkeiten der amerikanischen Musikszene gehörte.
Bei der Urteilsverkündung bekräftigte Richter Arun Subramanian die Schwere der begangenen Verbrechen: „Diese Taten haben Leben zerstört und bleibende Narben hinterlassen. Das Gericht kann das Leid der Opfer nicht ignorieren.“ Er betonte auch die Gefahr eines Rückfalls und stellte fest, dass der Künstler keine wirkliche Veränderung gezeigt habe.
Fast dreißig Jahre lang verkörperte P. Diddy den amerikanischen Erfolg: Produzent von The Notorious B.I.G., Unternehmer an der Spitze mehrerer Marken und eine Schlüsselfigur der urbanen Kultur. Doch hinter der Fassade des Erfolgs verbarg sich ein System der Dominanz und des Missbrauchs. Den Ermittlungen zufolge organisierte der 55-jährige Künstler Zwangs-Sexpartys, sogenannte „Freak-Offs“, bei denen er mehrere Frauen, darunter Sängerin Cassie Ventura, zu erniedrigenden Handlungen zwang. Diese Enthüllungen schockierten die Musikbranche und entfachten die Debatte über Macht und Straflosigkeit in der Unterhaltungsbranche neu.
Im Prozess räumte P. Diddy „inakzeptables und destruktives“ Verhalten ein und führte seine Taten auf „Sucht und Kontrollverlust“ zurück. Seine Entschuldigung, die als verspätet und eigennützig empfunden wurde, konnte das Gericht nicht überzeugen.
Das Verteidigungsteam von Sean Combs versuchte, einen Mann „auf dem Weg der Erlösung“ darzustellen, der von seiner Familie und mehreren ihm nahestehenden Künstlern unterstützt wird. Doch der Richter blieb hartnäckig und war der Ansicht, dass „die volle Verantwortung übernommen werden muss“. Der Rapper wurde zudem zu einer Geldstrafe von 500.000 Dollar verurteilt, während seine Anwälte Berufung einlegten.
Für Douglas Wigdor, den Anwalt von Cassie Ventura, stellt diese Entscheidung „einen Sieg für alle zum Schweigen gebrachten Frauen“ dar. Er lobte „den Mut der Opfer, die es wagten, sich einem Branchenriesen entgegenzustellen“.
Diese Verurteilung trübt ein bedeutendes musikalisches Erbe: das eines Mannes, der die Hip-Hop-Szene der 1990er Jahre prägte, bevor er von seiner eigenen Gewalt überrollt wurde.