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UN erkennt Marokkos Autonomieplan als glaubwürdige Grundlage für eine Sahara-Lösung an
Die Vereinten Nationen haben Marokkos Autonomieplan für seine südlichen Provinzen offiziell als glaubwürdige Verhandlungsgrundlage anerkannt und damit einen Meilenstein im jahrzehntelangen Sahara-Konflikt gesetzt.
Die UN-Resolution 2797 vom 31. Oktober 2025 bezeichnet Marokkos Vorschlag für Autonomie unter marokkanischer Souveränität als „realistische politische Lösung“ des Konflikts. Dies geht aus einem Analysebericht des Afrikanischen Zentrums für Strategische Studien und Digitalisierung (CAESD) hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Resolution signalisiert einen bedeutenden Wandel im internationalen Konsens und distanziert sich von früheren UN-Forderungen nach einem Referendum über die Selbstbestimmung.
„Diese Anerkennung spiegelt jahrzehntelange diplomatische Bemühungen und innenpolitische Reformen des Königreichs Marokko wider“, heißt es im CAESD-Bericht. „Sie bekräftigt die Glaubwürdigkeit der Autonomie unter marokkanischer Souveränität als die tragfähigste Lösung für die Region.“
Der Bericht zeichnet die historischen Verbindungen zwischen Marokko und seinen südlichen Provinzen nach und verweist auf die jahrhundertealten Bündnisse zwischen den sahrauischen Stämmen und der alawitischen Monarchie. Er hebt hervor, dass der Widerstand gegen die spanischen und französischen Kolonialmächte in der Region eng mit der breiteren nationalen Befreiungsbewegung Marokkos verknüpft war.
Auf rechtlicher Ebene schufen die marokkanische Verfassung von 2011 und die nachfolgenden Regionalisierungsgesetze von 2015 einen fortschrittlichen Rahmen für die lokale Selbstverwaltung. Regionen wie Laâyoune-Sakia El Hamra und Dakhla-Oued Eddahab erhielten finanzielle und administrative Autonomie, und direkt gewählte Räte wurden befugt, Haushalte zu planen und Entwicklungsprojekte zu überwachen.
„Die fortgeschrittene Regionalisierung in den südlichen Provinzen dient als Übergangsphase zur Umsetzung der Autonomie unter marokkanischer Souveränität“, heißt es im CAESD-Bericht. Dabei wird die lokale Beteiligung an Entscheidungsprozessen und internationalen Partnerschaften betont.
Seit der Wiedereingliederung der südlichen Provinzen hat Marokko massiv in Infrastruktur und Humankapital investiert. Zu den wichtigsten Projekten zählen die Schnellstraße Tiznit-Dakhla, der Atlantikhafen Dakhla und Flughäfen nach internationalem Standard. Auch Projekte im Bereich erneuerbarer Energien, Universitäten, Fachkliniken und Berufsbildungszentren wurden errichtet.
Laut Bericht belaufen sich die Budgetzuweisungen im Rahmen des marokkanischen Neuen Entwicklungsmodells für die südlichen Provinzen auf insgesamt 77 Milliarden Dirham (rund 8,1 Milliarden US-Dollar), wobei die Umsetzungsquote bei fast 80 % liegt.
Die Analyse des CAESD zeichnet die Entwicklung der Resolutionen des UN-Sicherheitsrats von 2000 bis 2025 nach und identifiziert fünf Phasen, die eine schrittweise Akzeptanz des marokkanischen Autonomieplans gegenüber einem zuvor bevorzugten Referendum widerspiegeln. Die Resolution von 2025 wird als „substanzieller Wandel“ der internationalen Anerkennung beschrieben.
Der Bericht zieht außerdem Lehren aus internationalen Autonomiemodellen, darunter Südtirol (Italien), die Ålandinseln (Finnland), Grönland (Dänemark), das Baskenland (Spanien) und Aceh (Indonesien). Der Bericht betont die Bedeutung klarer Befugnisse, fiskalischer Autonomie, wirtschaftlicher Integration, des Erhalts der Kultur und verantwortungsvoller Regierungsführung für ein erfolgreiches und nachhaltiges Autonomiesystem.
Strategische Empfehlungen
- Der Bericht bietet operative Leitlinien für die Umsetzung des Autonomieplans:
- Stärkung der Befugnisse der Regionalräte und Vereinfachung der Verwaltungsverfahren.
- Förderung einer diversifizierten, produktiven Wirtschaft mit lokalen Quoten für Großprojekte und Investitionen in Fischerei, Logistik und erneuerbare Energien.
- Schutz strategischer Vermögenswerte und Sicherstellung der nationalen Souveränität über Häfen, Ressourcen und Infrastruktur.
- Förderung der Jugend durch Innovationsökosysteme, Berufsausbildung und Programme zur Förderung von Unternehmertum.
- Ausbau digitaler Regierungsführung und paralleler Diplomatie zur Verbesserung der Transparenz und der internationalen Interessenvertretung.
Vollständige Integration der südlichen Provinzen in Marokkos Infrastruktur-, Energie- und Digitalnetze bei gleichzeitiger Wahrung der nationalen Kontrolle über strategische Knotenpunkte.
Weitere Empfehlungen umfassen die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen in Dakhla und Laâyoune, den Ausbau erneuerbarer Energien und grüner Projekte, die Verbesserung der Gesundheits- und Bildungsinfrastruktur, die Förderung der Hassani-Kultur und die Positionierung Dakhlas als diplomatische und wirtschaftliche Plattform für die afrikanische und europäische Zusammenarbeit.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Autonomie unter marokkanischer Souveränität mehr als eine politische Regelung darstellt; sie ist ein integriertes Entwicklungs- und Gesellschaftsprojekt, das auf nachhaltiges Wachstum, territoriale Gerechtigkeit und regionale Integration abzielt. Er fordert eine kontinuierliche nationale Mobilisierung in Politik, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.
„Die südlichen Provinzen entwickeln sich zu einer strategischen Brücke zwischen Marokko und seinen afrikanischen Wurzeln“, heißt es im CAESD-Bericht. „Bei effektiver Umsetzung könnte dieses Modell als Vorbild für Konfliktlösung und nachhaltige Entwicklung in der Region dienen.“