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Von Paris nach Madrid in sechs Stunden: Die EU will Hochgeschwindigkeitsstrecken ausbauen
Die Europäische Kommission hat heute ein Maßnahmenpaket zur Förderung nachhaltigen Verkehrs verabschiedet. Dieses umfasst den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes und die Förderung von Investitionen in erneuerbare Kraftstoffe für den Luft- und Seeverkehr.
Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit sind die Leitprinzipien dieses Pakets, das das europäische Verkehrssystem effizienter, vernetzter, zugänglicher, sauberer und widerstandsfähiger machen soll. Die heute vorgestellten Maßnahmen betreffen zwei Kernbereiche: den Schienenverkehr, in dem Europa bereits eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit einnimmt, und Kraftstoffe, in denen Europa die Investitionen für seine Energiewende beschleunigen muss.
Hochgeschwindigkeitszüge
Der neue Aktionsplan für Hochgeschwindigkeitszüge zielt darauf ab, bis 2040 ein schnelleres, besser vernetztes und interoperableres europäisches Netz zu schaffen. Er soll die Reisezeiten verkürzen und den Schienenverkehr zu einer attraktiveren Alternative zu Kurzstreckenflügen machen, um so die Fahrgastzahlen zu steigern und die regionale Wirtschaft sowie den Tourismus anzukurbeln. Neben kürzeren Reisezeiten wird der Plan die Überlastung konventioneller Strecken verringern, Nachtzüge, den Güterverkehr und die militärische Mobilität erleichtern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit Europas im Tourismus und in der Industrie stärken.
Auf Grundlage des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) sieht der Plan die Verbindung wichtiger Knotenpunkte mit Geschwindigkeiten von 200 km/h oder mehr vor. Reisende können dann von Berlin nach Kopenhagen in vier statt bisher sieben Stunden und von Sofia nach Athen in sechs statt bisher 13 Stunden und 40 Minuten fahren. Die neuen grenzüberschreitenden Verbindungen ermöglichen zudem schnellere und einfachere Reisen, beispielsweise von Paris nach Lissabon über Madrid, und verbessern die Anbindung der baltischen Hauptstädte.
Um diese Vision zu verwirklichen, schlägt die Kommission vier zentrale Maßnahmen vor: Beseitigung grenzüberschreitender Engpässe durch verbindliche Fristen bis 2027 und Ermittlung von Optionen für höhere Geschwindigkeiten, darunter deutlich über 250 km/h, sofern wirtschaftlich rentabel; Entwicklung einer koordinierten Finanzierungsstrategie der Mitgliedstaaten zur Mobilisierung der notwendigen Investitionen; Verbesserung des regulatorischen Rahmens und der Investitionsbedingungen, beispielsweise durch die Stärkung grenzüberschreitender Ticket- und Reservierungssysteme, die Förderung eines Gebrauchtmarktes für Schienenfahrzeuge, die beschleunigte Einführung digitaler Managementsysteme sowie die Förderung von Forschung und Entwicklung und Zusammenarbeit bei skalierbaren Lösungen; und Stärkung der Governance auf europäischer Ebene.
Grüne Kraftstoffe für die Luft- und Seeschifffahrt
Die zweite von der Kommission verabschiedete Initiative definiert einen gemeinsamen Ansatz zur Förderung von Investitionen in erneuerbare und kohlenstoffarme Kraftstoffe mit Schwerpunkt auf der Luft- und Seeschifffahrt. Um die Ziele von RefuelEU Aviation und FuelEU Maritime zu erreichen, werden bis 2035 rund 20 Millionen Tonnen nachhaltiger Kraftstoffe (Biokraftstoffe und Elektrokraftstoffe) benötigt, wofür Investitionen in Höhe von schätzungsweise 100 Milliarden Euro erforderlich sind.
Die EU beabsichtigt, bis 2027 mindestens 2,9 Milliarden Euro zu mobilisieren: mindestens 2 Milliarden Euro für nachhaltige alternative Kraftstoffe im Rahmen von InvestEU; 300 Millionen Euro über die Europäische Wasserstoffbank zur Förderung von Wasserstoffkraftstoffen für die Luft- und Seeschifffahrt; 446 Millionen Euro für Projekte zur Entwicklung synthetischer Flug- und Schiffskraftstoffe im Rahmen des Innovationsfonds; und 133,5 Millionen Euro für Kraftstoffforschung und -innovation im Rahmen von Horizont Europa.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen bereiten die Kommission und die Mitgliedstaaten die Einführung eines Pilotprojekts, der eSAF Early Movers Coalition, bis Ende 2025 vor. Ziel ist es, mindestens 500 Millionen Euro für Projekte im Bereich synthetischer Flugkraftstoffe zu mobilisieren.
Mittelfristig wird die Kommission einen Mechanismus schaffen, der Kraftstoffproduzenten und -abnehmer verbindet, die Einnahmensicherheit gewährleistet und das Investitionsrisiko reduziert. Der Plan sieht außerdem die Stärkung internationaler Partnerschaften vor, um die globale Kraftstoffproduktion auszuweiten und Importe anzuziehen, die den EU-Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Gleichzeitig soll ein fairer Wettbewerb für EU-Produzenten und -Nutzer sichergestellt werden.