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Zunehmende Spannungen zwischen Pakistan und Afghanistan nach gescheiterten Waffenstillstandsverhandlungen
Diplomatische Bemühungen um einen dauerhaften Waffenstillstand zwischen Pakistan und Afghanistan sind gescheitert, wie Islamabad am Mittwoch mitteilte. Dies ebnet den Weg für eine weitere Eskalation in einem Kontext, der bereits von tödlichen Zusammenstößen geprägt ist. Trotz Vermittlungsbemühungen von Katar und der Türkei brachten die viertägigen Gespräche in Istanbul keine gemeinsame Lösung hervor.
Der pakistanische Informationsminister Attaullah Tarar warf Kabul vor, keine Garantien gegen bewaffnete Gruppen zu geben, die von afghanischem Territorium aus operieren. Seinen Angaben zufolge habe die afghanische Seite „den Kern des Problems umgangen“ und sich stattdessen auf „Vorwürfe und Ausflüchte“ verlassen. Er erklärte, Pakistan sei nun bereit, „alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“, um die als terroristisch eingestuften Gruppen zu neutralisieren, und versprach, deren Netzwerke und Unterstützer zu „zerstören“.
Die Spannungen eskalierten vor zwei Wochen, als die afghanischen Taliban als Reaktion auf die Pakistan zugeschriebenen Explosionen in Kabul eine Offensive über die Grenze starteten. Islamabad reagierte mit gezielten Angriffen innerhalb Afghanistans auf Stellungen, die als Verstecke von Kämpfern der Tehrik-e-Taliban Pakistan (TTP) identifiziert wurden.
Laut Angaben der UN-Unterstützungsmission in Afghanistan (UNAMA) wurden innerhalb einer Woche 50 afghanische Zivilisten getötet und 447 verletzt. Auf pakistanischer Seite meldete die Armee 23 getötete und 29 verwundete Soldaten.
Eine brüchige, von Katar vermittelte Waffenruhe hatte die Kampfhandlungen vorübergehend beruhigt, reichte aber nicht aus, um die tiefsitzenden Spannungen zu besänftigen. Pakistan fordert von Kabul, die TTP dauerhaft daran zu hindern, pakistanisches Territorium als Rückzugsgebiet zu nutzen – eine Anschuldigung, die die Taliban-Führung kategorisch zurückweist. Sie wirft Islamabad ihrerseits vor, Gruppierungen des Islamischen Staates in Khorasan (ISIS-K) zu unterstützen.
Der pakistanische Verteidigungsminister Khawaja Asif warnte, dass im Falle eines Scheiterns der Gespräche die Gefahr eines offenen Krieges real werden würde. Die Taliban ihrerseits versprechen eine „entschlossene Antwort“ und betonen, Afghanistan habe sich noch nie ausländischen Mächten unterworfen.
Da die Grenze weiterhin geschlossen bleibt und die lokale Bevölkerung dadurch weiter isoliert wird, befürchten internationale Beobachter, dass die Situation in einem ohnehin schon extrem instabilen geopolitischen Umfeld zu einer neuen regionalen Krise führen könnte.