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Marokko–Nigeria: Gaspipeline startet mit 6-Milliarden-Dollar-Investition in die Bauphase
Ein Bericht der spanischen Wirtschaftszeitung Nueva Tribuna bestätigte, dass das marokko-nigerianische Gaspipelineprojekt nach Abschluss der technischen Studien und Machbarkeitsstudien tatsächlich in die Umsetzungsphase eingetreten ist. Das konkurrierende, von Algerien geleitete Projekt stößt unterdessen auf politische und logistische Hindernisse, die seinen Fortschritt verlangsamen.
Der Bericht hebt hervor, dass Marokko im Rahmen des Projekts eine Investition von 6 Milliarden Dollar zur Verbindung der Häfen von Nador und Dakhla angekündigt hat – ein konkreter Schritt, der den Beginn der Bauphase markiert. Das Ministerium für Energiewende und nachhaltige Entwicklung gab an, dass die Mittel die Bauarbeiten, die Installation der Ausrüstung sowie die Entwicklung von Technologien zur Gewährleistung der Effizienz und Sicherheit der Pipeline abdecken.
Um die Zusammenarbeit zu stärken, wurde in Rabat eine Absichtserklärung zwischen dem Nationalen Amt für Kohlenwasserstoffe und Bergbau, der nigerianischen Nationalen Ölgesellschaft und Togo Gas unterzeichnet. Darüber hinaus wurde der chinesische Konzern Jingye Steel mit der Lieferung der für den Bau benötigten Rohre beauftragt. Marokkanische Quellen bestätigen, dass der nächste Schritt die Unterzeichnung des endgültigen Rahmenabkommens mit den Transitländern im Jahr 2025 sein wird, was den offiziellen Beginn der Umsetzungsphase markiert.
Finanziell erfährt das Projekt wachsende internationale Unterstützung. Die Vereinigten Arabischen Emirate sind neben der Europäischen Investitionsbank, der Islamischen Entwicklungsbank und dem OPEC-Fonds in die Liste der Geber aufgenommen worden, was das Vertrauen der internationalen Partner in seine strategische Relevanz widerspiegelt.
Experten zufolge wird diese Gaspipeline Marokkos Position als Energiebrücke zwischen Afrika und Europa stärken, zur Diversifizierung der Energiequellen beitragen und die Abhängigkeit von importierten Kohlenwasserstoffen verringern. Gleichzeitig werden in den betroffenen Regionen Arbeitsplätze und wirtschaftliche Dynamik geschaffen.
Das für 2022 angekündigte Gaspipelineprojekt Algerien-Nigeria hingegen steht trotz geschätzter Kosten von 12,7 Milliarden Euro vor ernsthaften Schwierigkeiten. Dem Bericht zufolge wird es durch Sicherheitsherausforderungen im Zusammenhang mit der Lage in der Sahelzone sowie durch politische Komplexitäten behindert, die die Verhandlungen erschweren und den tatsächlichen Start verzögern.
Obwohl Algier behauptet, über die erforderliche Infrastruktur für den Anschluss der Pipeline an sein bereits ausgedehntes Netz nach Spanien und Italien zu verfügen, sind die schleppenden Verhandlungen und die regionale Instabilität weiterhin zwei Hauptfaktoren, die den Fortschritt behindern.