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Marokkos strategisches Schweigen angesichts des Israel-Iran-Konflikts ist faszinierend
Während die militärische Eskalation zwischen Israel und dem Iran die internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht, schweigt ein wichtiger Akteur im Mittelmeerraum: Marokko. Obwohl Rabat seit 2020 eine offizielle Normalisierung der Beziehungen zu Tel Aviv verfolgt, hat es sich entschieden, nicht öffentlich auf die jüngsten Entwicklungen im Konflikt zu reagieren. Diese Entscheidung wirft Fragen auf, ist aber Teil eines wohlüberlegten diplomatischen Ansatzes.
Dieses scheinbare Schweigen spiegelt in Wirklichkeit eine Haltung strategischer Umsicht wider. Die marokkanische Außenpolitik ist ausgewogen, pragmatisch und darauf bedacht, die regionalen und internationalen Gleichgewichte, die ihre Stabilität gewährleisten, nicht zu gefährden. Während das Königreich Cherif seine Beziehungen zu Israel, insbesondere im Technologie- und Sicherheitsbereich, gestärkt hat, hat es sich von jeglicher Beteiligung an den bewaffneten Spannungen im Nahen Osten ferngehalten. Es gibt keine explizite militärische Ausrichtung oder starke Stellungnahme: Rabat verfolgt eine Linie maßvoller Neutralität.
Regional betrachtet stellt der Iran – obwohl er seit langem Gegenstand marokkanischer Missstände ist, insbesondere aufgrund des Vorwurfs der Hisbollah, die Polisario-Front zu unterstützen – keine direkte Bedrohung für Marokkos nationale Sicherheit dar. Eine direkte Konfrontation mit Teheran würde daher keinen unmittelbaren strategischen Vorteil bieten und die Spannungen mit anderen Regionalmächten, die der Islamischen Republik nahestehen, verschärfen.
Innenpolitisch muss sich die marokkanische Regierung zudem mit einer öffentlichen Meinung auseinandersetzen, die der palästinensischen Sache gegenüber aufgeschlossen ist und einer Annäherung an Israel oft kritisch gegenübersteht. In diesem Zusammenhang könnte jede explizite Unterstützung einer Macht, die als im Konflikt mit dem schiitischen Islam stehend wahrgenommen wird, die sozialen Spannungen verschärfen und den politischen Konsens schwächen.
Über den geopolitischen Bereich hinaus konzentriert sich Rabat derzeit auf innenpolitische Prioritäten: institutionelle Stabilität, Wirtschaftswachstum, Stärkung der Investitionen und Entspannung des sozialen Klimas. All diese Ziele könnten durch eine starke Haltung in einem fernen und explosiven Konflikt gefährdet werden. Die Entscheidung des Schweigens ist daher kein Ausweichen, sondern vielmehr ein Beispiel geschickter Diplomatie. Indem Marokko sich weigert, sich in das eine oder andere Lager hineinziehen zu lassen, behauptet es seine strategische Autonomie, wahrt seine multidimensionalen Interessen und pflegt sein Image als verantwortungsvoller regionaler Akteur am Rande der brutalen Polarisierung, die den Nahen Osten spaltet.
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