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BRICS-Staaten äußern Misstrauen gegenüber der westlichen Weltordnung
BRICS-Staaten äußern Misstrauen gegenüber der westlichen Weltordnung
Die elf BRICS-Staaten trafen sich am Sonntag in Rio de Janeiro unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu einem Gipfeltreffen von hoher symbolischer Bedeutung inmitten zunehmender Handels- und geopolitischer Spannungen. Die Gruppe, die seit 2023 um Länder wie den Iran und Äthiopien erweitert wurde und von China, Indien, Brasilien, Russland und Südafrika angeführt wird, zielt darauf ab, die globalen Machtstrukturen neu zu definieren.
Von Anfang an äußerten die Staats- und Regierungschefs klare, wenn auch nicht explizite Kritik an den USA. In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten sie den „einseitigen“ Einsatz von Zöllen und protektionistischen Maßnahmen und nannten Praktiken, die den „Welthandel verzerren“ und das globale Wirtschaftswachstum bedrohen. Im Fokus: die neuen Zolldrohungen Washingtons, die laut US-Finanzminister Scott Bessent bereits im August mit Aufschlägen von bis zu 50 % drohen.
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, Gastgeber des Gipfels, äußerte sich besorgt über ein multilaterales System in der Krise. „Wir erleben einen beispiellosen Zusammenbruch des Multilateralismus“, erklärte er und forderte eine Neuordnung des internationalen Kräfteverhältnisses, das seiner Ansicht nach vom Westen dominiert wird.
Hinter der Rhetorik der Einheit tauchen jedoch Spaltungen auf. Xi Jinpings Abwesenheit – die erste seit seinem Amtsantritt – und Wladimir Putins Teilnahme nur per Videokonferenz schwächten das Bild einer vereinten Front. Der russische Präsident zeigte sich jedoch zuversichtlich und erklärte, die Ära des unipolaren Systems sei vorbei.
Konflikte im Nahen Osten nahmen einen zentralen Platz in den Debatten ein. Brasilien vertrat eine harte Linie gegenüber Israel und verurteilte den „Völkermord im Gazastreifen“, während die BRICS-Staaten einen sofortigen Waffenstillstand und den vollständigen Abzug der israelischen Streitkräfte forderten. Gleichzeitig wurden die Angriffe auf den Iran im Juni als „Verstoß gegen das Völkerrecht“ bezeichnet, ohne die Täter explizit zu nennen. Interne Verhandlungen über diese sensiblen Themen haben die wachsenden Spannungen innerhalb eines Blocks verdeutlicht, der seit seiner Erweiterung heterogener geworden ist. Neben diesen geopolitischen Fragen haben die BRICS-Staaten ihre Bereitschaft bekundet, ihre Zusammenarbeit in strategischen Bereichen zu verstärken: Künstliche Intelligenz, Gesundheit und Klima. Derzeit werden entsprechende Texte erarbeitet, insbesondere im Hinblick auf die COP30, die Brasilien im November in der Amazonasstadt Belém ausrichten wird.
Trotz ihrer Ambitionen auf globale Führungsrolle und ihrer Positionierung als Stimme des Globalen Südens fällt es der BRICS-Gruppe immer noch schwer, mit einer Stimme zu sprechen. Der Gipfel von Rio markiert jedoch einen Wendepunkt in der Bekräftigung einer entstehenden multipolaren Weltordnung.
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