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Trump kehrt ins Weiße Haus zurück: Ölüberschuss, starker Dollar, Handelskrieg?
Während sich Donald Trump darauf vorbereitet, der 47. Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, ist die Wirtschafts- und Energiewelt auf der Hut vor den Auswirkungen dieser Amtseinführung auf das fragile Gleichgewicht des Ölmarkts. Diese Rückkehr könnte tatsächlich eine Reihe von Belastungen auf das Angebot und die Geldpolitik der Produktionsländer sowie der Partner der größten Wirtschaftsmacht der Welt verstärken.
Im vergangenen September erhöhte die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Prognose für die US-Ölförderung im Jahr 2024 und rechnet mit einem Anstieg um 20.000 Barrel pro Tag auf insgesamt 13,25 Millionen Barrel pro Tag. Für 2025 rechnet sie mit einem Produktionsanstieg auf 13,67 Millionen Barrel pro Tag. Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Präsidentenamt könnten diese Zahlen jedoch noch stärker ansteigen. Tatsächlich bleibt eines von Trumps wichtigsten Versprechen seine bedingungslose Unterstützung der heimischen Öl- und Gasproduktion, einem Sektor, den er in seiner ersten Amtszeit erheblich gestärkt hat.
Wenn diese Politik wieder aufgenommen wird, könnten die Vereinigten Staaten ihren Marktanteil erhöhen. Eine Entscheidung, die nicht nur eine reichliche Energieversorgung für das Land bedeuten würde, sondern auch den Verlust von Absatzmöglichkeiten für Förderländer wie beispielsweise Nigeria, die traditionell Rohöl in die Vereinigten Staaten exportieren.
Für den westafrikanischen Riesen, dessen Ölexporte eine der Stützen der Wirtschaft sind, wäre diese amerikanische Wende aufgrund der Schrumpfung der verfügbaren Märkte ein zusätzlicher Schlag. Die Trump-Administration sollte daher die bisherigen Bemühungen der USA zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Ölindustrie beiseite schieben.
Die Rückkehr von Donald Trump könnte daher weit mehr als einen Richtungswechsel für die Vereinigten Staaten symbolisieren. Es stellt eine große wirtschaftliche Herausforderung für die globalen Märkte dar, insbesondere für Ölexporteure wie Nigeria. In diesem Zusammenhang sollte sich die OPEC+ erneut treffen, um ihre Optionen auf dem Angebotsmarkt neu zu konfigurieren und sie an die sich abzeichnenden neuen Realitäten anzupassen und gleichzeitig das Gleichgewicht zwischen ihren Marktanteilen und einem erschwinglichen Barrelpreis aufrechtzuerhalten.
Der andere kritische Punkt für ölabhängige Volkswirtschaften ist die Stärkung des US-Dollars. Der Immobilienmogul könnte eine expansive Finanzpolitik umsetzen, die durch die Stimulierung der Inlandsnachfrage zu Inflationsdruck führen und die Federal Reserve dazu ermutigen würde, hohe Zinssätze beizubehalten. Dieses Szenario würde den Dollar stärken, die Importe für Länder, deren Währungen bereits geschwächt sind, verteuern und ihre Auslandsschuldenrückzahlungen erhöhen. Für diese Länder läge die Lösung zweifellos in einer stärkeren Diversifizierung ihrer Volkswirtschaften und einer Verringerung ihrer Abhängigkeit vom Rohöl, um die destabilisierenden Auswirkungen externer Schocks abzumildern.
Andererseits würde Trumps Rückkehr ins Weiße Haus auch ein Wiederaufflammen der Handelsspannungen, insbesondere mit China und der Europäischen Union, ankündigen. Die Aussicht auf weitere Zollerhöhungen könnte die Welt in einen Handelskrieg stürzen, was zu erhöhter Volatilität auf den Finanzmärkten führen und große Exportwirtschaften benachteiligen würde. Diese Turbulenzen würden zu einem Klima der Unsicherheit für Anleger und einer steigenden Nachfrage nach sicheren Häfen wie dem Dollar oder Bitcoin führen, was die Schwierigkeiten der von Ölexporten abhängigen Schwellenländer weiter verschärfen würde.
Die Warnsignale der Marktzurückhaltung gegenüber der Machtübernahme von Donald Trump und den möglichen Folgen für den Welthandel sind bereits zu spüren. Als die Nachricht von seiner Wahl bekannt wurde, fiel der Goldpreis um 1,5 %, belastet durch den stärkeren Dollar und steigende Staatsanleiherenditen, während chinesische Aktien aufgrund erneuter Sorgen über die Handelsspannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China fielen. In den folgenden Stunden verloren die Währungen der wichtigsten Handelspartner der USA, darunter der Euro, der chinesische Yuan und insbesondere der mexikanische Peso, allesamt an Wert gegenüber dem US-Dollar.