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60 Jahre deutsch-israelische diplomatische Beziehungen inmitten der Spannungen des Gaza-Konflikts
Der israelische Präsident Isaac Herzog besucht am Montag Deutschland, um an sechs Jahrzehnte diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern zu erinnern. Dieser Jahrestag fällt in eine schwierige Zeit, da der Gaza-Konflikt und die zunehmende rechtsextreme Stimmung in Deutschland das langjährige Bündnis in Frage stellen. Herzogs Besuch wird von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begleitet, der mit ihm nach Israel reist, um Deutschlands anhaltende Verantwortung als wichtiger Unterstützer Israels zu betonen. Gemeinsam mit ihren Ehefrauen werden sie Israel zwei Tage lang besuchen und im Dialog mit der Öffentlichkeit und Politikern ihre Solidarität bekunden.
Trotz der starken Bindungen waren die Beziehungen in den letzten Jahren jedoch angespannt. Deutschlands politische Landschaft hat sich mit dem Aufstieg der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) verändert, die den Umgang Deutschlands mit der NS-Vergangenheit und die Bemühungen um die Erinnerung an den Holocaust offen in Frage stellt. AfD-Mitglied Björn Höcke bezeichnete das Berliner Holocaust-Mahnmal sogar als „Denkmal der Schande“. Dies, zusammen mit der Sorge um zunehmenden Antisemitismus, hat Israels Beziehungen zu Deutschland erschwert.
Der anhaltende Krieg im Gazastreifen, der durch den Hamas-Anschlag vom 7. Oktober ausgelöst wurde, hat die Spannungen weltweit verschärft. Israels Reaktion auf den Konflikt wurde vorgeworfen, unverhältnismäßig gewesen zu sein. Deutschland bekräftigt zwar Israels Recht auf Selbstverteidigung, fordert das Land aber gleichzeitig auf, seinen humanitären Verpflichtungen nachzukommen, insbesondere im Hinblick auf das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz und Außenminister Johann Wadephul haben angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen zu ernsthaften Gesprächen über einen Waffenstillstand aufgerufen.
Der 60. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland fällt in eine Zeit verhaltener Feierlichkeiten, da der Krieg im Gazastreifen die Feierlichkeiten überschattet. Dennoch bleibt Israel Deutschlands wichtigster Verbündeter in Europa, und beide Nationen pflegen weiterhin Verteidigungsbeziehungen, darunter den Kauf deutscher U-Boote durch Israel und den Erwerb israelischer Luftabwehrsysteme durch Berlin.
Eine aktuelle Umfrage ergab jedoch einen Rückgang der Unterstützung Israels in der deutschen Bevölkerung. Nur noch 36 Prozent äußerten sich positiv – ein Rückgang gegenüber den Vorjahren. Dieser Stimmungswandel wird von manchen als Indiz für den zunehmenden Charakter der bilateralen Beziehungen als „Eliteprojekt“ gewertet. Darüber hinaus wurden Fragen hinsichtlich eines möglichen Besuchs des israelischen Premierministers Netanjahu in Deutschland aufgeworfen, da gegen ihn ein Haftbefehl wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen vorliegt, was die diplomatische Lage zusätzlich verkompliziert.
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