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Amerikaner alarmiert angesichts zunehmender politischer Gewalt in der Demokratie
Laut einer neuen Umfrage von NPR/PBS News/Marist glaubt eine wachsende Mehrheit der Amerikaner, dass die Demokratie in den Vereinigten Staaten gefährdet ist. Sie befürchten tiefe politische Spaltungen und eskalierende politisch motivierte Gewalt. Die Ergebnisse fallen in eine Zeit, in der die Nation mit den jüngsten spektakulären Angriffen und den aggressiven politischen Maßnahmen unter Präsident Donald Trumps zweiter Regierung zu kämpfen hat.
Wachsende Besorgnis über Gewalt und Demokratie
Die Ende Juni durchgeführte Umfrage ergab, dass 73 % der Befragten politische Gewalt als großes Problem in den USA betrachten. Diese Besorgnis wurde durch die jüngsten Tragödien, darunter die tödlichen Schüsse auf die demokratische Abgeordnete Melissa Hortman und ihren Ehemann Mark sowie die Verwundung des demokratischen Senators John Hoffman und seiner Frau Yvette, noch verstärkt. Diese Angriffe folgten auf US-Luftangriffe auf den Iran und spiegeln ein turbulentes politisches Klima wider.
Laut der Umfrage sehen 75 % der Amerikaner politische Spaltung als ernsthafte Bedrohung für die Demokratie. Diese Stimmung wird parteiübergreifend geteilt: 89 % der Demokraten, 80 % der Unabhängigen und 57 % der Republikaner äußern sich besorgt. Der Anstieg politisch motivierter Gewalt ist dramatisch: Die Capitol Police meldete 2021 über 9.500 Drohungen gegen Kongressabgeordnete und ihre Familien, gegenüber 3.939 im Jahr 2017. Zu den spektakulärsten Vorfällen zählen der Angriff auf Paul Pelosi, den Ehemann der ehemaligen Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, im Jahr 2022 und die Schießerei im Jahr 2017, bei der der republikanische Abgeordnete Steve Scalise verletzt wurde.
Schwund des Vertrauens in politische Führung
Das Vertrauen der Amerikaner in politische Entscheidungsträger ist nach wie vor gering. Präsident Trumps Zustimmungsrate liegt bei 43 %, wobei die Unterstützung entlang der Parteigrenzen stark gespalten ist: 86 % der Republikaner befürworten seine Leistung, verglichen mit nur 11 % der Demokraten und 33 % der Unabhängigen. Die Trump-Regierung wurde für ihre Politik kritisiert, die die politische Landschaft verändert hat, darunter Entlassungen auf Bundesebene, Tarifstreitigkeiten und Maßnahmen zur Einschränkung der Rechte von Transgendern.
Die demokratischen Abgeordneten schnitten schlechter ab: Nur 27 % der Befragten waren mit ihrer Leistung zufrieden – ein Siebenjahrestief. Bemerkenswert ist, dass selbst unter den Demokraten die Zustimmung verhalten war: Nur 44 % unterstützten die Bemühungen ihrer Partei im Kongress. Die Republikaner im Kongress erzielten zwar ihre höchste Zustimmungsrate seit 2011, erreichten aber insgesamt nur 35 %, gestützt durch 73 % Unterstützung der republikanischen Befragten.
Einwanderung spaltet die Nation
Die Umfrage verdeutlicht die starken parteipolitischen Gräben in der Einwanderungsfrage. Während zwei Drittel der Amerikaner der Meinung sind, dass Offenheit gegenüber Einwanderern ein wesentlicher Bestandteil der nationalen Identität ist, gehen die Meinungen in Bezug auf Abschiebungen auseinander. Eine Mehrheit befürwortet die Abschiebung von illegalen Einwanderern, die wegen Gewaltverbrechen verurteilt wurden. Bei gewaltlosen Straftätern oder Beschäftigten in der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie gehen die Meinungen jedoch auseinander. Die Republikaner befürworten in diesen Fällen mit überwältigender Mehrheit Abschiebungen. 86 % befürworten die Abschiebung gewaltloser Straftäter, verglichen mit 36 % der Demokraten und 57 % der Unabhängigen.
Diese Ergebnisse decken sich mit der aggressiven Einwanderungspolitik der Trump-Regierung, die unter anderem Pläne für das größte Abschiebeprogramm der US-Geschichte umfasst, das sich gegen Einwanderer ohne Aufenthaltspapiere und internationale Studierende richtet. Trump hat zudem vorgeschlagen, die Staatsbürgerschaft durch Geburt abzuschaffen, was die nationale Debatte weiter anheizt. Obwohl 43 % der Amerikaner seine Einwanderungspolitik befürworten, ist die Zustimmung nach wie vor stark parteipolitisch geprägt: 86 % der Republikaner befürworten sie, während es bei den Demokraten nur 11 % sind.
Bevölkerungsgruppen am stärksten besorgt über Gewalt und Demokratie
Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders beunruhigt über die zunehmende politische Gewalt. Weiße Frauen mit Hochschulabschluss äußerten die größte Besorgnis: 83 % nannten dies ein großes Problem. Dicht gefolgt von der Babyboomer-Generation, unabhängig von Herkunft und Geschlecht, mit 82 %. Diese Gruppen äußerten auch eine erhöhte Besorgnis über Bedrohungen der Demokratie, was die allgemeineren nationalen Ängste über die Entwicklung des Landes widerspiegelt.
Amerikaner fordern Rechenschaft von ihren Politikern
Die Umfrage ergab außerdem, dass eine große Mehrheit der Amerikaner – 83 % – der Meinung ist, dass Präsidenten den Anordnungen von Bundesgerichten Folge leisten müssen. Dies unterstreicht die Forderung der Öffentlichkeit nach Rechenschaftspflicht. Dies folgt auf Vorfälle wie die Verzögerung der Trump-Administration bei der Umsetzung eines Urteils des Obersten Gerichtshofs zur Rückführung von Kilmar Abrego Garcia, einem Mann aus Maryland, der zu Unrecht nach El Salvador abgeschoben wurde. Obwohl Garcia schließlich in die USA zurückgebracht wurde, um sich dort der Anklage zu stellen, weckte der Fall Bedenken hinsichtlich einer Übergriffigkeit der Exekutive und potenzieller Verfassungskrisen.
Angesichts der weiter eskalierenden politischen Spannungen unterstreicht die Umfrage die dringende Notwendigkeit parteiübergreifender Anstrengungen, um Gewalt zu bekämpfen, das Vertrauen in demokratische Institutionen wiederherzustellen und die Spaltungen im Land zu überbrücken.
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