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Usbekistan stärkt seinen Handel mit Afrika, angeführt von Marokko.
Marokko ist der zweitgrößte afrikanische Importeur usbekischer Produkte und deckt 17 % der taschkischen Exporte nach Afrika ab. Ägypten kommt auf 57 %. Dies geht aus Zahlen der Agentur des usbekischen Präsidenten für strategische Reformen hervor. Dieses Wachstum verdeutlicht Taschkents wachsendes Interesse am afrikanischen Markt, wo der Handel seit 2023 zugenommen hat.
Marokko gilt als vielversprechender Markt und ist besonders für usbekische Exporteure im Chemiesektor attraktiv. Ägypten, das wichtigste Zielland für taschkents Produkte in Afrika, kauft hauptsächlich Garn, Baumwolle, Schwefel, Phosphinate und Nutzfahrzeuge. Beobachtern zufolge dient das Land zudem als Logistikzentrum, das Afrika mit dem Nahen Osten und Europa verbindet.
Südafrika wiederum erwirtschaftet 6 % des usbekischen Umsatzes, insbesondere mit Sulfat, Garn und Baumwolle, während Tunesien sich auf den Import von Elektrogeräten konzentriert, der 2 % des Handels ausmacht. Kenia gilt als Markt mit hohem Potenzial, insbesondere für Sulfatdünger und Landmaschinen. Für deren Export ist jedoch eine Zertifizierung durch das kenianische Büro für Standards erforderlich.
Laut Friederike Seifert, Expertin der Agentur für strategische Reformen, „hängt die Wirtschaft der meisten afrikanischen Länder noch immer stark von der Landwirtschaft ab. Usbekistan kann sie mit Düngemitteln, Landmaschinen, ausgewähltem Vieh und anderen Produkten versorgen.“ Sie weist außerdem darauf hin, dass „für Länder mit reichen Bodenschätzen wie Algerien, Gabun, Libyen, Nigeria, Namibia, Botswana und Südafrika der Export usbekischer Bergbauausrüstung interessant sein könnte.“
Die Agentur betont zudem das Potenzial des Angebots an pharmazeutischen Produkten und medizinischen Ausbildungsdienstleistungen. Usbekische Universitäten bilden in Partnerschaft mit großen ausländischen Institutionen bereits viele afrikanische Studierende aus, während das Land einen wachsenden Sektor des Medizintourismus entwickelt. Gleichzeitig bietet Taschkent afrikanischen Unternehmen die Möglichkeit, in seinen Sonderwirtschaftszonen gemeinsame Baumwollverarbeitungsanlagen zu errichten, um eine integrierte textile Wertschöpfungskette zu fördern.
Für Alouddin Komilov, Analyst am Zentrum für Progressive Reformen, „spiegelt der Ausbau der Beziehungen Usbekistans zu Afrika eine strategische Neuausrichtung seiner Außenpolitik im Kontext der Umgestaltung der Weltwirtschaft wider. Taschkent strebt eine engere Integration in die Netzwerke des Globalen Südens und die Erschließung neuer Märkte an.“
Nozimabonu Mansurova, Forscherin am Internationalen Institut für Zentralasien, bestätigt diese Entwicklung: „Usbekistan hat die Zahl seiner afrikanischen Partner in drei Jahren fast verdreifacht, was die natürliche Entwicklung seiner Außenpolitik widerspiegelt.“
Diese neue Ausrichtung basiert auf der Eröffnung diplomatischer Vertretungen, der verstärkten Präsenz des Privatsektors und der Förderung von „Soft Power“ in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit, Bildung und Handel. Mit diesem Einsatz will Taschkent über den regionalen Rahmen hinausgehen und neue diplomatische und wirtschaftliche Traditionen mit Afrika aufbauen.