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Die deutsche Regierung hebt die Beschränkungen für Waffenexporte nach Israel auf

13:15
Die deutsche Regierung hebt die Beschränkungen für Waffenexporte nach Israel auf

Die deutsche Regierung hat angekündigt, die Beschränkungen für Waffenexporte nach Israel aufzuheben, die sie im vergangenen August wegen des Krieges im Gazastreifen verhängt hatte.

Der deutsche Regierungssprecher Stephan Cornelius sagte am Montag, die Entscheidung trete am 24. November in Kraft.

Cornelius erklärte, diese Entscheidung basiere auf der „Stabilität der letzten Wochen“ der seit dem 10. Oktober geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie auf den Bemühungen um einen dauerhaften Frieden und die Verbesserung der humanitären Hilfe im Gazastreifen. Er betonte, die deutsche Regierung werde nun „grundsätzlich wieder zu einer Einzelfallprüfung von Rüstungsexporten zurückkehren und auf alle weiteren Entwicklungen reagieren“.

Cornelius betonte, dass Deutschland sein Engagement für einen dauerhaften Frieden in der Region fortsetzen und zur Deckung des humanitären Bedarfs sowie zum Wiederaufbau des Gazastreifens beitragen werde.

Am 8. August ordnete Bundeskanzler Friedrich Merz als Reaktion auf die Eskalation der israelischen Militäroperationen im Gazastreifen einen vorläufigen Stopp der Waffenexporte nach Israel an, die im Krieg gegen den Gazastreifen eingesetzt werden könnten. Bis dahin hatte die Bundesregierung ihre Kritik an der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zwar schrittweise verschärft, aber von Sanktionen abgesehen.

Diese Entscheidung sorgte damals für Unmut innerhalb des christlichen Bündnisses, dem Merz angehörte, da er sich nur mit seinem Stellvertreter und Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei, Lars Klingbeil, abstimmte, aber weder die Führung der Parlamentsfraktion des Bündnisses noch die Bayerische Christlich-Soziale Union, die jüngere Schwesterpartei der Christdemokratischen Partei von Merz, zu dieser Entscheidung konsultierte.

Die deutsche Regierung sah sich auch scharfer Kritik aus Israel ausgesetzt. Netanjahu argumentierte, die Entscheidung spiele der Hamas in die Hände. Israels Botschafter in Berlin, Ron Prosor, forderte vergangene Woche unter Verweis auf die bestehende Waffenruhe die Aufhebung der Beschränkungen. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte er, es sei zwar gut und schön, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, „aber wenn Israel nicht die Mittel dazu hat, ist das ein Problem.“

Mit der neuen Entscheidung kehrt die deutsche Regierung zu ihrem vorherigen Ansatz zurück. Cornelius erklärte dazu: „Die am 8. August erlassene Erklärung zur Ausfuhrpolitik für bestimmte Waffen ist unter den geänderten Umständen nicht mehr gültig.“ Er betonte jedoch, dass dies nicht bedeute, dass alle Anträge automatisch genehmigt würden, sondern dass jeder Fall einzeln geprüft werde.

Es ist erwähnenswert, dass die deutsche Regierung seit dem vergangenen Frühjahr keine Exporte von Militärwaffen nach Israel genehmigt hat, aber es ist wahrscheinlich, dass Israel wieder Merkava-Panzermotoren des deutschen Unternehmens Rink importieren kann.

Es ist anzumerken, dass die deutsche Rüstungsexportpolitik grundsätzlich Exporte in Konfliktgebiete verbietet. Die Unterstützung der Ukraine gegen Russland sowie Deutschlands langjähriges Engagement für die Sicherheit Israels stellen jedoch bemerkenswerte Ausnahmen dar. Einige Rüstungsexporte nach Israel, wie beispielsweise U-Boote, werden von deutschen Steuerzahlern finanziert.

Nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 steigerte die Regierung des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz die Waffenexporte nach Israel und erteilte bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Amt am 6. Mai 2025 Exportlizenzen im Wert von fast einer halben Milliarde Euro. Die derzeitige Meretz-Regierung hat die Lizenzvergabe fortgesetzt, jedoch in begrenztem Umfang.

Auch die deutschen Rüstungsexporte unterliegen der gerichtlichen Überprüfung, da der Internationale Gerichtshof in Den Haag eine Klage Nicaraguas verhandelt, in der Deutschland der Beihilfe zu einem mutmaßlichen Völkermord Israels im Gazastreifen beschuldigt wird. Letzte Woche wies das Berliner Verwaltungsgericht Klagen mehrerer Palästinenser unter Berufung auf das Exportverbot ab. Diese Fälle stehen nun unter neuer Beobachtung.



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