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Großzügigkeit und globale Solidarität: Marokko rückt weltweit auf Platz 29 vor
Marokko hat im globalen Ranking der Großzügigkeit, das die British Charitable Aid Foundation in ihrem Jahresbericht 2025 veröffentlicht, deutliche Fortschritte erzielt. Mit einer Spendenquote von 1,32 % des Pro-Kopf-Einkommens für 2024 belegt das Königreich weltweit Platz 29.
Mit dieser Leistung belegt Marokko einen Platz in der oberen Hälfte der 101 im Bericht analysierten Länder und bestätigt seine bemerkenswerte Position auf dem afrikanischen Kontinent, der gemessen am Anteil der für wohltätige Zwecke aufgewendeten Einnahmen (1,54 %) als der großzügigste Kontinent der Welt gilt.
Der Bericht hebt hervor, dass Afrika trotz der großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen weltweit der großzügigste Kontinent ist – vor Asien mit 1,28 %, Nordamerika mit 0,94 %, Südamerika mit 0,73 % und Ozeanien mit 0,75 %. Europa belegt mit nur 0,64 % den letzten Platz.
Laut der Studie sind Nigeria mit 2,83 % des Pro-Kopf-Einkommens die großzügigsten Länder der Welt im Jahr 2024, gefolgt von Ägypten mit 2,45 %, Ghana und China mit 2,19 % und Kenia mit 2,13 % auf Platz fünf. Auch andere Länder ragen in den Top Ten heraus, darunter Uganda (2,04 %), Indien (1,92 %), Katar (1,92 %) und die Vereinigten Arabischen Emirate (1,92 %).
Unter den Industrienationen hingegen weist der Bericht auf eine auffällige Anomalie hin: Drei G7-Länder – Frankreich, Deutschland und Japan – belegen das Schlusslicht der Rangliste. Japan belegt mit einer Spendenquote von nur 0,16 % des Pro-Kopf-Einkommens weltweit den letzten Platz – 18-mal weniger als beispielsweise ein nigerianischer Bürger spendet. Deutschland erreicht lediglich 0,39 % und Frankreich 0,45 %. Dies verdeutlicht eine relativ schwach ausgeprägte Spendenkultur in diesen wohlhabenden Ländern. Im Gegensatz dazu ist in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen wie Uganda, Malawi und Tansania eine bemerkenswerte Großzügigkeit zu beobachten.
Der Bericht hebt hervor, dass die Kluft zwischen reichen und armen Ländern weiterhin erheblich ist: Länder mit hohem Einkommen verzeichneten eine durchschnittliche Spendenquote von weniger als 0,7 %, während sie in Ländern mit niedrigem Einkommen durchschnittlich 1,45 % betrug. Großzügigkeit ist nicht unbedingt mit Wohlstand verbunden, sondern vielmehr mit sozialen Bedürfnissen und Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen.
Darüber hinaus zeigt der Bericht, dass Marokkaner, wie andere afrikanische Bevölkerungsgruppen, neben der Unterstützung lokaler Vereine direkte Spenden an bedürftige Familien und Einzelpersonen sowie Beiträge über Moscheen und Zakat bevorzugen. Diese Art des Spendens entspricht dem Trend in Afrika, wo 87 % der Spender lieber lokale als internationale Organisationen unterstützen.
Der Bericht beleuchtet auch die wichtigsten Bereiche der weltweiten Spenden: Kinder und Jugendliche machen 29 % der Beiträge aus, die Armutsbekämpfung 28 %, religiöse Anliegen 26 % und humanitäre Hilfe 24 %. Am wenigsten gefördert werden Kunst, Kultur und Sport mit nur 6 % der Gesamtspenden.
Schließlich ergibt sich ein paradoxes Ergebnis: Großzügigkeit wird stärker von sozialen und religiösen Gewohnheiten sowie kulturellen Werten beeinflusst als vom Einkommensniveau. Während Nigeria und Ägypten trotz ihres geringen Pro-Kopf-Einkommens die Spitzenplätze belegen, finden sich Japan, Deutschland und Frankreich trotz ihrer starken Volkswirtschaften am Ende der Rangliste wieder.