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Marokko, Säule der Stabilität und Entwicklung in der Sahelzone
Marokkos Rolle bei der Förderung der Stabilität in der Sahelzone scheine inzwischen ein wesentlicher Hebel im Kampf gegen grenzüberschreitende Bedrohungen zu sein, heißt es in einer Analyse des Royal United Services Institute. Dank einer Politik, die Diplomatie, Wirtschaftsinvestitionen und Sicherheitszusammenarbeit kombiniert, positioniert sich das Königreich als strategischer Partner Europas und des Vereinigten Königreichs in dieser Region, die von tiefgreifenden Umwälzungen erfasst wird.
„Marokko zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, als Brücke zwischen Nordafrika und Westafrika zu fungieren, indem es wirtschaftliche und sicherheitspolitische Instrumente mobilisiert, um eine nachhaltige Entwicklung und mehr Stabilität in der Sahelzone zu fördern“, heißt es in einer Notiz, die am Ende einer vom Royal United Services Institute organisierten Podiumsdiskussion zum Thema „Geopolitik der Sahelzone: transnationale Bedrohungen, Sicherheit und Stabilität“ veröffentlicht wurde.
Die Atlantik-Initiative: ein Strukturierungsprojekt für die Sahelzone
Unter den von Rabat ergriffenen Maßnahmen stellt die Atlantik-Initiative eines der ehrgeizigsten Projekte dar. Ziel dieser Strategie ist es, den Sahelländern über die marokkanische Hafeninfrastruktur am Atlantik einen privilegierten Zugang zu den Seewegen zu bieten. „Das Ziel besteht darin, diese regionalen Volkswirtschaften in internationale Handelskreisläufe zu integrieren und ihre Abhängigkeit von instabilen Transitrouten zu begrenzen“, heißt es in der Erklärung des Royal United Services Institute.
Dieses Projekt ist Teil eines umfassenderen Rahmens regionaler Integration, zu dem auch das Gaspipeline-Projekt zwischen Nigeria und Marokko gehört, dessen Ziel darin besteht, die Energieressourcen Westafrikas mit den Märkten Nordafrikas und Europas zu verbinden. Diese strukturierenden Infrastrukturen spiegeln eine marokkanische Vision wider, die auf wirtschaftlicher Interdependenz als Bollwerk gegen Extremismus und Instabilität basiert.
Eine neue Sicherheitsordnung in der Sahelzone
Im Januar 2025 kam es im Sahel zu großen Umwälzungen mit dem offiziellen Austritt Burkina Fasos, Malis und Nigers aus der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft. Damit haben die drei in der Allianz der Sahelstaaten vereinten Staaten ihren Willen demonstriert, ihre Bündnisse und ihre Souveränität neu zu definieren. „Dieser Bruch mit der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten führt zu einer tiefgreifenden Umgestaltung der regionalen Architektur. „Es zeichnet den Rahmen für die Zusammenarbeit im Handel, im Verkehr und in der kollektiven Sicherheit neu“, analysiert Beatriz de León Cobo, Expertin am Royal United Services Institute.
Als Reaktion auf diese Veränderungen kündigte die Allianz der Sahelstaaten die Schaffung einer gemeinsamen 5.000 Mann starken Militärtruppe an, die für die Durchführung koordinierter Operationen in Gebieten mit intensiver dschihadistischer Aktivität zuständig sein soll. „Das erklärte Ziel ist strategische Autonomie, doch diese Truppe wird sich beträchtlichen Herausforderungen in logistischer und finanzieller Hinsicht stellen müssen, ähnlich den Schwierigkeiten, mit denen die gemeinsame Truppe der G5-Sahelzone konfrontiert war“, stellt das britische Institut fest.
Eine Neuzusammensetzung der internationalen Allianzen
Diese Entwicklungen finden im Kontext eines schrittweisen Rückzugs der westlichen Mächte aus der Sahelzone statt. Im August 2024 schlossen die Vereinigten Staaten ihren Militärstützpunkt in Niger, im Dezember folgte der Rückzug Frankreichs aus dem Tschad. Andere regionale Akteure, insbesondere in Nordafrika, versuchen, diese Lücke zu füllen.
Ein strategischer Korridor zum Atlantik
Der Zugang zu marokkanischen Häfen stellt für die Binnenländer der Sahelzone eine entscheidende Chance dar. „Es handelt sich um einen lebenswichtigen Korridor zu den globalen Märkten, der deren Abhängigkeit von fragilen Landwegen verringert“, sagt Beatriz de León Cobo. In diesem Zusammenhang positioniert sich Rabat als verlässlicher Partner der Sahelregierungen angesichts der Instabilität und der Sanktionen, die ihren Handel behindern. Ihr Engagement geht mit verstärkten Investitionen in die Telekommunikations-, Banken- und Verkehrsinfrastruktur einher und festigt so ihre Rolle als Dreh- und Angelpunkt für Wirtschaft und Sicherheit in Westafrika.
Angesichts der derzeitigen Umstrukturierungen betont das Royal United Services Institute, dass eine verstärkte grenzübergreifende Zusammenarbeit dringend erforderlich sei, eine wesentliche Voraussetzung für jede Strategie zur Stabilisierung der Sahelzone. „Dschihadistische Aufstände gedeihen auf Grund durchlässiger Grenzen und lokaler Spannungen. Für eine wirksame Reaktion bedarf es starker Partnerschaften, verstärkter Koordinierung und Entwicklungsunterstützung“, so das Fazit des britischen Instituts.
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