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Neue Studie zeigt: Ernährung britischer Jugendlicher dominiert von verarbeiteten Lebensmitteln
In einer umfassenden Analyse, die sich über ein Jahrzehnt erstreckte, haben Forscher alarmierende Trends in den Ernährungsgewohnheiten britischer Jugendlicher aufgedeckt. Die Studie, die Ernährungstagebücher von fast 3.000 Teilnehmern im Alter von 11 bis 18 Jahren untersuchte, zeigt, dass hochverarbeitete Lebensmittel (UPFs) in dieser Bevölkerungsgruppe etwa zwei Drittel der täglichen Kalorienaufnahme ausmachen.
Die Studie, die im Rahmen der britischen National Diet and Nutrition Survey von 2008 bis 2019 durchgeführt wurde, beleuchtet die weitverbreitete Präsenz industriell hergestellter Lebensmittel in der Ernährung junger Menschen. Diese Produkte, die oft mit Konservierungsstoffen, Süßstoffen, künstlichen Aromen und Emulgatoren beladen sind, werden mit verschiedenen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht, darunter Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten.
Dr. Yanaina Chavez-Ugalde, die Hauptautorin der Studie von der Universität Cambridge, betont die Bedeutung dieser Ergebnisse, insbesondere angesichts der entscheidenden Entwicklungsphase der Adoleszenz. „In dieser Phase werden die Menschen unabhängiger bei der Auswahl ihrer Nahrungsmittel und ihr Gesundheitsverhalten festigt sich“, erklärt sie. Dr. Chavez-Ugalde räumt zwar ein, dass UPFs in einer ausgewogenen Ernährung ihren Platz haben können, schlägt jedoch vor, dass eine vernünftigere Aufnahme eher bei 20 % als bei den derzeit zwei Dritteln liegen sollte.
Die im European Journal of Nutrition veröffentlichte Studie zeigt differenzierte Muster in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Jugendliche aus ärmeren Verhältnissen konsumierten einen höheren Anteil an UPF (68,4 %) als ihre weniger ärmeren Altersgenossen (63,8 %). Auch geografische Unterschiede wurden festgestellt: In Nordengland (67,4 %) war der Konsum höher als in südlichen Regionen (64,1 %). Darüber hinaus wiesen weiße Jugendliche eine höhere UPF-Aufnahme (67,3 %) auf als nicht-weiße Altersgenossen (59 %).
Obwohl der Gesamttrend einen leichten Rückgang des UPF-Verbrauchs von 68 % auf 63 % im Untersuchungszeitraum zeigt, bleiben die Zahlen deutlich hoch. Diese Beständigkeit unterstreicht die Notwendigkeit umfassender politischer Maßnahmen, darunter eine verbesserte Lebensmittelaufklärung, strengere Vermarktungsvorschriften und ein verbesserter Zugang zu nahrhaften Alternativen.
Carmen Piernas-Sanchez, eine Ernährungswissenschaftlerin an der Universität Oxford, die nicht an der Studie beteiligt war, bestätigt die Ergebnisse und stellt ähnliche Muster in anderen Ländern, wie den Vereinigten Staaten, fest. Sie schlägt vor, dass künftige Forschungen die wichtigsten Nahrungsmittelquellen identifizieren sollten, die zum UPF-Konsum beitragen, um gezielte politische Maßnahmen zu ermöglichen.
Die Erkenntnisse der Studie haben Diskussionen über mögliche regulatorische Maßnahmen ausgelöst. Einige Länder haben als Reaktion auf wachsende Gesundheitsbedenken bereits neue Kennzeichnungssysteme für UPFs eingeführt. Gunter Kuhnle, Professor für Ernährung und Lebensmittelwissenschaften an der University of Reading, warnt jedoch vor allzu restriktiven Ansätzen. „Eine weitere Grenze für Dinge festzulegen, die man vermeiden sollte, ist wahrscheinlich nicht die beste Idee“, argumentiert er und plädiert stattdessen für einen positiveren Fokus auf die Förderung gesünderer Essgewohnheiten.
Während die Debatte weitergeht, dient die Studie als wichtiger Weckruf und unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Dominanz hochverarbeiteter Lebensmittel in der Ernährung von Jugendlichen anzugehen. Da hochverarbeitete Lebensmittel aufgrund ihrer Bequemlichkeit und geringeren Kosten möglicherweise nahrhaftere, minimal verarbeitete Alternativen verdrängen, unterstreichen die Ergebnisse das komplexe Zusammenspiel zwischen Ernährungsentscheidungen, sozioökonomischen Faktoren und Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit.
Das Forschungsteam betont, dass UPFs wie Vollkorngetreide und -brot zwar wichtige Nährstoffe wie Ballaststoffe liefern können, ihr Gesamtanteil in der Ernährung von Jugendlichen jedoch besorgniserregend hoch bleibt. Während die Gesellschaft mit den langfristigen Auswirkungen dieser Ernährungsmuster zu kämpfen hat, liefert die Studie wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Strategien der öffentlichen Gesundheit und Ernährungsrichtlinien, die darauf abzielen, gesündere Essgewohnheiten bei jungen Menschen in Großbritannien und anderswo zu fördern.