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Automobilindustrie: Marokko stärkt seine afrikanische Vormachtstellung und setzt Südafrika unter Druck

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Automobilindustrie: Marokko stärkt seine afrikanische Vormachtstellung und setzt Südafrika unter Druck
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Marokko festigt seine Position als kontinentaler Marktführer in der Automobilindustrie. Dies wird durch umfangreiche Investitionen und strategische Projekte vorangetrieben, die auf die Steigerung seiner Produktionskapazität und die Stärkung seiner Präsenz im Markt für Elektrofahrzeuge abzielen.

Die jüngste Erweiterung des Stellantis-Industriekomplexes in Kenitra verdeutlicht diese Dynamik. Das im Juli 2025 gestartete Erweiterungsprojekt umfasst eine Investition von 1,4 Milliarden US-Dollar. Ziel ist es, die Motorenproduktion zu verdreifachen und die Produktion von Elektrofahrzeugen deutlich zu steigern. Das Projekt sieht vor, die jährliche Motorenproduktion bis 2030 von 100.000 auf 350.000 Einheiten und die von kleinen Elektrofahrzeugen von 20.000 auf 70.000 Einheiten zu steigern.

Unterstützt durch Steueranreize, Landbereitstellung und gezielte Schulungsprogramme wird diese Entwicklung dem Werk in Kenitra eine bessere Integration in die globalen Wertschöpfungsketten des Herstellers ermöglichen.

Laut ODI Global ist Marokko heute der führende Pkw-Hersteller Afrikas und nach Südafrika der zweitgrößte Nutzfahrzeughersteller. Das Königreich strebt bis 2025 eine Gesamtproduktion von einer Million Fahrzeugen an, verglichen mit 700.000 im Jahr 2024.

Angesichts dieses Wachstums sieht Südafrika, das im globalen Segment nach wie vor führend ist, seinen Marktanteil bedroht, insbesondere durch den Rückgang der Verkäufe deutscher Marken und den Aufstieg chinesischer Hersteller. Experten warnen, dass Pretoria dringend auf Elektrofahrzeuge umsteigen muss, da das Land sonst aufgrund künftiger europäischer, britischer und amerikanischer Beschränkungen bis zu 75 % seiner Exporte einbüßen könnte.

Marokko wiederum strebt an, bis 2025 jährlich 100.000 Elektrofahrzeuge zu produzieren und gleichzeitig sein Ladestationennetz bis 2026 von 1.000 auf 3.500 auszubauen. Diese Strategie, kombiniert mit starken Abkommen mit Europa und den Möglichkeiten der AfCFTA, könnte die Balance der Automobilindustrie in Afrika in den kommenden Jahren neu definieren.



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