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Deutschland. Volkswagen steckt in der größten Not seit 87 Jahren
Arbeiter in der Metall- und Maschinenbauindustrie in Deutschland haben am Dienstag ihren Streik begonnen und forderten bessere Löhne und Arbeitsbedingungen.
Laut deutschen Medien wurde dieser Streik von Mitgliedern der IG Metall in Deutschland ins Leben gerufen und fiel mit der Aufnahme von Tarifverhandlungen auf Branchenebene zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern über neue Arbeitsverträge zusammen.
Tarifverhandlungen regeln Löhne und andere Arbeitsbedingungen für rund 3,9 Millionen Arbeitnehmer in der deutschen Automobil- und anderen Metall- und Maschinenbauindustrie.
Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur stehen die heutigen Verhandlungen in ihrer dritten Runde vor strengen Sparmaßnahmen, die der Volkswagen-Konzern, der größte Automobilhersteller Europas, gestern, Montag, vorgeschlagen hat.
Volkswagen erwägt die Schließung seiner Fabriken in Deutschland zum ersten Mal in seiner 87-jährigen Geschichte, da das Unternehmen angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Elektroautohersteller in China seine Kostensenkungen vertiefen will. Der deutsche Autohersteller, einer der größten Automobilkonzerne der Welt, sagt, er könne die Schließung von Fabriken in seinem Heimatland nicht ausschließen. Zu den weiteren Maßnahmen zur „Zukunftssicherung“ des Unternehmens gehört der Versuch, eine seit 1994 bestehende Kündigungsschutzvereinbarung mit den Gewerkschaften zu beenden.
Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns, sagte: „Die europäische Automobilindustrie befindet sich in einer sehr schwierigen und gefährlichen Situation und neue Wettbewerber drängen in den europäischen Markt, insbesondere der Produktionsstandort Deutschland Bedingungen der Wettbewerbsfähigkeit.“
Volkswagen, das Ende letzten Jahres eine Kostensenkungsmaßnahme in Höhe von 10 Milliarden Euro (11,1 Milliarden US-Dollar) eingeleitet hatte, hat in China, seinem größten Markt, Marktanteile verloren. Im ersten Halbjahr gingen die Auslieferungen an Kunden in diesem Land im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023 um 7 % zurück. Der Betriebsgewinn des Konzerns sank um 11,4 % auf 10,1 Milliarden Euro (11,2 Milliarden US-Dollar).
Die schwache Leistung in China ist darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen gegenüber lokalen Elektrofahrzeugmarken, insbesondere BYD, verliert, was auch eine wachsende Bedrohung für sein Geschäft in Europa darstellt.
Es wird mit Arbeiterprotesten in ganz Deutschland gerechnet, unter anderem vor dem Volkswagen-Werk in der Stadt Osnabrück im Nordwesten Deutschlands, in dem etwa 2.500 Arbeiter beschäftigt sind.
Nach Angaben eines Sprechers der IG Metall in Osnabrück beteiligten sich während der Nachtarbeit im Werk rund 250 Arbeiter am Streik.
Bemerkenswert ist, dass das Volkswagenwerk in der Stadt Osnabrück nicht dem konzerninternen Tarifvertrag unterliegt, sondern einem regionalen Tarifvertrag, der die gesamte Metall- und Maschinenbaubranche umfasst.
In den aktuellen Verhandlungen fordert die IG Metall eine Lohnerhöhung von 7 % im nächsten Jahr, während die Unternehmen eine Lohnerhöhung von 3,6 % über einen Zeitraum von 27 Monaten anbieten, wobei die Lohnerhöhung im Juli 2025 erfolgen soll.
Die Unternehmen begründen ihre Position mit schwachen Produktionszahlen und fehlenden Aufträgen.