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Henna wird als Teil des immateriellen Kulturerbes der UNESCO gefeiert

Henna wird als Teil des immateriellen Kulturerbes der UNESCO gefeiert
Yesterday 18:43
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Henna, sowohl die Pflanze als auch die alte Kunst der Körperverzierung, wurde während der 19. Sitzung der UNESCO in Asunción, Paraguay, offiziell in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Diese Anerkennung unterstreicht die kulturelle und historische Bedeutung von Henna in der arabischen Welt und darüber hinaus, wo es Meilensteine, Feierlichkeiten und eine Verbindung zur Tradition symbolisiert.

„Henna symbolisiert den Zyklus des Lebens eines Menschen von der Geburt bis zum Tod und ist bei den wichtigsten Meilensteinen dieser Reise präsent“, erklärte die UNESCO in der Ankündigung.

Henna, das aus den getrockneten und gemahlenen Blättern der Hennapflanze gewonnen wird, wird traditionell in eine Paste verwandelt und in komplizierten Mustern auf die Haut aufgetragen, insbesondere auf die Hände und Füße von Frauen bei Hochzeiten oder anderen feierlichen Anlässen. Über die Körperkunst hinaus wird Henna zum Färben von Haaren verwendet und bringt Segen oder Glück, sogar Neugeborenen. Das Auftragen wird oft von Geschichtenerzählen oder Gesang begleitet, was der Praxis eine zusätzliche Ebene kulturellen Reichtums verleiht.

Die Kandidatur für die UNESCO-Anerkennung wurde von 16 arabischen Ländern unterstützt, darunter Marokko. Die Henna-Designs unterscheiden sich je nach Region erheblich: In Nordafrika enthalten sie oft Amazigh-Motive, während die arabische Halbinsel und Südostasien kräftige Blumenmuster bevorzugen.

Die Wurzeln von Henna reichen bis ins alte Ägypten zurück, wo es sowohl für dekorative als auch für praktische Zwecke verwendet wurde. Die temporäre Natur seiner Farbstoffe, die von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen halten können, spiegelt seine Anpassungsfähigkeit und anhaltende Anziehungskraft wider.

Ein Sieg für das marokkanische Kulturerbe

Das marokkanische Kulturerbe erhielt während der Sitzung weitere Anerkennung, als das Land erfolgreich dem Versuch Algeriens entgegentrat, den „Caftan el-ntaa“, ein traditionelles marokkanisches Kleidungsstück, als Teil seiner eigenen Kulturakte zu beanspruchen. In einem historischen Schritt erhob Marokkos Botschafter bei der UNESCO, Samir Addaher, einen Einspruch, der vom Komitee offiziell angenommen wurde.

Diese Entwicklung stellt einen bedeutenden Schritt zum Schutz des marokkanischen Kulturerbes dar. Es ist nicht das erste Mal, dass ein solcher Streit aufkommt, aber die Entscheidung der UNESCO unterstreicht, wie wichtig es ist, kulturelle Praktiken vor Missbrauch zu schützen.

Das Komitee wird seine Beratungen in Asunción bis zum 7. Dezember fortsetzen und insgesamt 66 für die Liste nominierte kulturelle Elemente prüfen, was die Vielfalt globaler Traditionen weiter verdeutlicht.

Die Aufnahme von Henna in die UNESCO-Liste und der Schutz seines kulturellen Erbes durch Marokko unterstreichen das Engagement des Landes, seine reichen Traditionen für zukünftige Generationen zu bewahren und zu feiern.


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