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Keuchhusten auf dem Vormarsch – wie gefährlich ist die Krankheit?
Die Keuchhusten-Infektionen nehmen in Europa deutlich zu. Wie gefährlich ist die Infektionskrankheit, wie ist die aktuelle Lage und was schützt vor einer Ansteckung?
Experten warnen vor Keuchhusten-Epidemie
ECDC-Direktorin Andrea Ammon spricht bereits von einer Keuchhusten-Epidemie und mahnt an, wachsam zu bleiben und Impfkampagnen voranzutreiben. Die Keuchhusten-Impfung sei die wichtigste Maßnahme zum Schutz von vulnerablen Gruppen. Diese hat sich im Vergleich mit der Corona-Pandemie verschoben: Zwar sind auch ältere Personen und chronisch Kranke gefährdet, jedoch birgt Keuchhusten besonders für Säuglinge ein mitunter lebensbedrohliches Risiko.
In England wurden laut der britischen Gesundheitsbehörde UKHSA seit Jahresbeginn mehr als dreimal so viele Keuchhusten-Infektionen gemeldet wie im gesamten Jahr 2023. Fünf Kinder sind bereits gestorben.
Auch in den Niederlanden sind bereits Menschen an den Folgen von Keuchhusten gestorben, darunter vier Säuglinge.
Keuchhusten – die Lage in Deutschland
Auch in Deutschland werden immer mehr Infektionen gemeldet. Seit 2013 unterliegt Keuchhusten der Meldepflicht. Auch Verdachtsfälle müssen gemeldet werden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet bereits seit dem vierten Quartal 2022 eine deutliche Zunahme von Infektionen mit dem Keuchhusten-Erreger: 4.180 Fälle seit Beginn des Jahres. Im gleichen Zeitraum 2023 lagen dem RKI 1.446 gemeldete Infektionen vor.
Das RKI schätzt, dass eine Reihe von Faktoren zu den steigenden Fallzahlen führen. Sehr wahrscheinlich handele es sich bei der zyklisch auftretenden Krankheit auch um einen "Nachholeffekt" nach der Corona-Pandemie. Im Zusammenhang mit den zahlreichen Schutzmaßnahmen waren auch die Keuchhusten-Fälle stark zurückgegangen – und die Immunität der Bevölkerung. Der letzte große Ausbruch war im Jahr 2016.