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Mali: Aktivitäten politischer Parteien auf unbestimmte Zeit ausgesetzt

Mali: Aktivitäten politischer Parteien auf unbestimmte Zeit ausgesetzt
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Die malischen Übergangsbehörden haben am Mittwoch die sofortige und bis auf Weiteres ausgesetzte Tätigkeit aller politischen Parteien und politischen Vereinigungen mit der Begründung der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung bekannt gegeben. Diese Entscheidung wurde durch ein Dekret bekannt gegeben, das im nationalen Radio und Fernsehen ausgestrahlt und vom Staatsoberhaupt unterzeichnet wurde.

Laut Dekret gilt die Aussetzung für das gesamte Staatsgebiet und betrifft nicht nur politische Parteien, sondern auch alle Organisationen und Vereinigungen, die sich als politisch bezeichnen. Diese Maßnahme erfolgte wenige Tage nach der nationalen Konsultationsphase mit den wichtigsten Kräften des Landes und Maliern im Ausland, die der Überprüfung des politischen und institutionellen Rahmens des Landes diente.

Diese Konsultationen führten zu kontroversen Empfehlungen, darunter die Ernennung eines Präsidenten der Republik ohne Wahl für eine fünfjährige, verlängerbare Amtszeit ab 2025. Sie schlugen außerdem die Auflösung aller bestehenden politischen Parteien, die Verschärfung der Bedingungen für ihre Gründung und die Aussetzung aller Wahlprozesse bis zur Stabilisierung des nationalen Klimas vor.

Zu den Vorschlägen gehörte die Festlegung strenger Kriterien für die Gründung neuer politischer Parteien, darunter die Hinterlegung einer Kaution von 100 Millionen CFA-Francs, eine Altersgrenze für Parteiführer zwischen 25 und 75 Jahren und die Anforderung einer effektiven territorialen Vertretung.

Mali, das seit dem Staatsstreich 2021 von einer Militärjunta regiert wird, befindet sich seit 2012 in einer schweren Sicherheitskrise, die durch die Gewalt von Al-Qaida und dem Islamischen Staat nahestehenden Gruppen sowie durch die Aktionen bewaffneter Milizen und krimineller Netzwerke angeheizt wird. Dieser instabile Kontext hat die Institutionen des Landes stark geschwächt, und der politische Übergang scheint nun eine autoritäre Richtung einzuschlagen, was bei der internationalen Gemeinschaft und den lokalen Akteuren der Zivilgesellschaft ernsthafte Bedenken hervorruft.

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