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Trump zwischen „Friedensstifter“-Image und politischem Kalkül
Die Ankündigung eines Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas, das am frühen Donnerstag in Kairo erzielt wurde, markiert einen unerwarteten diplomatischen Kurswechsel, der auf den direkten Druck Washingtons auf die israelische Regierung zurückzuführen ist. Im Zentrum dieses Manövers steht US-Präsident Donald Trump, der offenbar die Rolle des Vermittlers übernehmen will, nachdem er lange als Hardliner wahrgenommen wurde.
Mehreren Analysten zufolge konnte das Weiße Haus die steigenden humanitären Kosten des Gaza-Konflikts und Israels diplomatische Isolation angesichts der zunehmenden internationalen Anerkennung des palästinensischen Staates und der wachsenden globalen Solidaritätsbewegungen nicht länger ignorieren. Diese Situation hat Trump offenbar dazu veranlasst, seine Strategie zu überdenken und sich persönlich für einen dauerhaften Waffenstillstand einzusetzen.
Für viele Beobachter ist diese Initiative Teil einer doppelten Logik: Einerseits will der amerikanische Präsident sein internationales Image stärken, indem er sich als „Friedensstifter“ präsentiert, und andererseits seine innenpolitischen Interessen angesichts der bevorstehenden entscheidenden Wahlen verfolgen. Mit der erfolgreichen Durchsetzung eines Abkommens hofft Trump, sein Image bei amerikanischen Wählern und arabischen Verbündeten wiederherzustellen und gleichzeitig seiner traditionellen Unterstützung für Israel treu zu bleiben.
Skeptiker weisen jedoch darauf hin, dass die Fragilität des Abkommens und das Fehlen solider Garantien für die Palästinenser dessen tatsächliche Wirkung beeinträchtigen könnten. Die Erfahrung zeigt, dass Waffenstillstände im Gazastreifen ohne eine umfassende politische Lösung oft nur vorübergehend sind.
Experten weisen zudem darauf hin, dass die Widerstandsfähigkeit des palästinensischen Volkes und der Widerstand vor Ort dazu beigetragen haben, Israels militärische Ziele zu vereiteln und die internationale Gemeinschaft, einschließlich Washington, zu einer Neubewertung ihrer Positionen gezwungen haben. Diplomatischer und öffentlicher Druck aus der arabischen, islamischen und westlichen Welt habe entscheidend zur Wiederaufnahme des Dialogs beigetragen, so die Experten.
Zwischen persönlichem Ehrgeiz und dem Streben nach Anerkennung scheint Donald Trump somit zwischen dem Image eines Friedensstifters und dem eines pragmatischen politischen Strategen zu schwanken, der versucht, aus einem noch immer fragilen Waffenstillstand Kapital zu schlagen, um seinen Einfluss auf der Weltbühne zu stärken.