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ESCAO: Marokko macht bemerkenswerte Fortschritte bei der finanziellen Inklusion
Die Wirtschafts- und Sozialkommission der Vereinten Nationen für Westasien (ESCWA) hat die bedeutenden Fortschritte Marokkos bei der allgemeinen Verbreitung digitaler Finanzierungen und der Förderung des Zugangs zu Finanzdienstleistungen hervorgehoben.
Das Königreich sticht neben Jordanien und Ägypten durch seine innovativen Regulierungsreformen und gezielten Programme zur Förderung der finanziellen Inklusion hervor, und das trotz einer besorgniserregenden regionalen Situation, wie die ESCWA in einem Bericht mit dem Titel „Jährliche Überprüfung der Ziele für nachhaltige Entwicklung 2025: Finanzielle Inklusion in der arabischen Region“ feststellt.
Das Dokument warnt jedoch vor der anhaltenden finanziellen Ausgrenzung in der arabischen Region und weist darauf hin, dass fast 60 % der Erwachsenen nach wie vor vom formellen Finanzsystem ausgeschlossen sind, was die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bis 2030 gefährdet.
Frauen gehören zu den am stärksten marginalisierten Gruppen: Nur 29 % von ihnen besitzen ein Bankkonto oder ein E-Wallet. Damit ist die arabische Region eine der schwächsten Regionen der Welt, was die finanzielle Inklusion von Frauen angeht. Der Gender Gap betrage damit 13 Prozentpunkte, heißt es in dem Bericht.
Ebenso besorgniserregend sei die Situation für Menschen mit Behinderungen: Aufgrund diskriminierender Praktiken, unzureichender Infrastruktur und fehlender integrativer Maßnahmen hätten von ihnen kaum 21 Prozent Zugang zu Finanzdienstleistungen, stellt die Kommission fest.
Darüber hinaus weist der Bericht auf eine besorgniserregende Kluft zwischen ländlichen und städtischen Gebieten hin: Landbewohner haben nur halb so häufig Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen wie Stadtbewohner. Arbeitnehmer im informellen Sektor und Flüchtlinge stehen zudem vor zusätzlichen Herausforderungen und sind zusätzlichen wirtschaftlichen und sozialen Risiken ausgesetzt.
Im Hinblick auf digitale Lösungen stellt der Bericht einen starken Anstieg der Zahlungen per Mobiltelefon fest; die Zahl der elektronischen Konten wird sich zwischen 2020 und 2023 verdoppeln. Er warnt jedoch vor der Entstehung einer „digitalen Kluft innerhalb der Kluft“, die auf eingeschränkten Internetzugang, geringe Smartphone-Besitztümer und mangelnde digitale Kompetenzen zurückzuführen sei und den schwächsten Bevölkerungsgruppen den Zugang zu diesen Diensten erschwere.
„Diese Situation ist besonders ausgeprägt in Konfliktländern, wo Mobilfunkdienste oft nicht verfügbar sind oder häufigen Unterbrechungen unterliegen“, erklärt dieselbe Quelle.
Der Bericht hebt außerdem hervor, dass der Zugang zu Krediten weiterhin eines der größten Hindernisse für die finanzielle Inklusion ist: Nur jeder fünfte Erwachsene hat schon einmal einen Kredit bei einem offiziellen Finanzinstitut in Anspruch genommen. Diese Situation behindert laut Bericht Innovation und die Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere für sehr kleine sowie kleine und mittlere Unternehmen.
Angesichts dieser Erkenntnisse fordert die ESCWA dringende Reformen, darunter die Stärkung des Verbraucherschutzes, die Förderung der Finanzbildung, die Berücksichtigung von Gender- und Behindertenfragen in der Finanzpolitik und die Modernisierung der digitalen Infrastruktur. Die UN-Kommission betont außerdem die Notwendigkeit, interoperable digitale Identitätssysteme zu entwickeln, um einen sicheren und umfassenden Zugang zu Finanzdienstleistungen zu gewährleisten.
Der Bericht stellt das Thema der finanziellen Inklusion schließlich in einen breiteren Kontext hinsichtlich der Erreichung der SDGs und erinnert daran, dass nur 18 % der globalen Ziele wie geplant vorankommen, während viele arabische Länder in diesem Bereich eine Stagnation oder einen Rückschritt erleben.
In diesem Zusammenhang bekräftigte der Leiter der Wirtschaftsabteilung der ESCWA und Autor des Berichts, Mario Gallis, dass Finanzdienstleistungen „in der arabischen Region kein Luxus mehr sind“. Er ist davon überzeugt, dass es ohne echte finanzielle Inklusion unmöglich sei, die Armut zu beseitigen, kleine Unternehmen zu unterstützen oder ein gerechtes und integratives Wirtschaftswachstum zu erreichen.
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