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VAE befeuern Sudan-Konflikt mit steigenden Goldimporten: Schweizer NGO
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre Goldimporte aus dem kriegszerstörten Sudan im Jahr 2024 trotz internationaler Bedenken hinsichtlich Schmuggel und Konfliktfinanzierung deutlich erhöht, erklärte eine Schweizer Nichtregierungsorganisation am Dienstag. Abu Dhabi wird vorgeworfen, als „globales Drehkreuz für Gold zweifelhafter Herkunft“ zu fungieren.
Der wohlhabende Golfstaat importierte im vergangenen Jahr 29 Tonnen Gold aus dem Sudan, gegenüber 17 Tonnen im Jahr 2023, sowie große Mengen aus Nachbarländern, so die NGO Swissaid.
Unter Berufung auf Daten von UN Comtrade vom 31. Oktober – die später aus der Datenbank entfernt wurden – erklärte Swissaid, die Zahlen verdeutlichten, wie Sudans Gold trotz des andauernden Bürgerkriegs zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) weiterhin ins Ausland fließt. Der Konflikt, der seit April 2023 tobt, hat Millionen Menschen vertrieben und Zehntausende getötet.
Die Vereinten Nationen haben die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wiederholt beschuldigt, die RSF mit Waffen und Drohnen zu beliefern. Der Golfstaat hat diese Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Laut Swissaid importierten die VAE im vergangenen Jahr außerdem 18 Tonnen Gold aus dem Tschad und neun Tonnen aus Libyen – Länder, die als „Ausfuhrpunkte“ für von der RSF kontrolliertes Gold gelten. „Diese Muster und Ströme bestätigen die Rolle der VAE als Hauptabnehmer von geschmuggeltem sudanesischem Gold“, so Swissaid.
Die VAE importierten 2024 insgesamt 748 Tonnen Gold aus Afrika – ein Anstieg von 18 % gegenüber 2023. Damit sind sie der weltweit größte Abnehmer von afrikanischem Gold und nach der Schweiz der zweitgrößte Importeur weltweit.
Die Nichtregierungsorganisation warf den VAE zudem vor, 2024 russisches Gold im Wert von 5,4 Milliarden US-Dollar gekauft zu haben. Dieser Handel trage zur Finanzierung des Krieges in der Ukraine bei.
„Trotz ihrer Zusagen für verantwortungsvolle Beschaffung bleibt die VAE ein globaler Umschlagplatz für Gold zweifelhafter Herkunft, insbesondere für Konfliktgold“, so Swissaid.
Abu Dhabi verabschiedete 2023 neue Regeln in Übereinstimmung mit den OECD-Richtlinien, die den Import von Konfliktgold verbieten. Die VAE wurden 2024 von der „Grauen Liste“ der Financial Action Task Force (FATF) und der EU-Liste der Länder mit hohem Geldwäscherisiko gestrichen.