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Arabische Kontroverse nach Netanjahus Äußerungen zu einem „Großisrael“
Äußerungen des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu über die Annexion von Teilen souveräner arabischer Gebiete zur Schaffung eines „Großisraels“ haben in der arabischen Welt eine Welle der Kritik ausgelöst.
In einer am Mittwochabend veröffentlichten Erklärung verurteilte das Generalsekretariat der Arabischen Liga diese Äußerungen und bezeichnete sie als eklatanten Angriff auf die Souveränität arabischer Länder und als Versuch, die regionale Sicherheit und Stabilität zu untergraben. Die Organisation betrachtete diese Äußerungen als ernsthafte Bedrohung der arabischen nationalen Sicherheit und als offene Herausforderung des Völkerrechts und der Prinzipien der internationalen Legitimität.
Die Arabische Liga warnte vor „inakzeptablen expansionistischen und aggressiven Absichten“, die eine „extremistische, von kolonialistischen Illusionen genährte Mentalität“ offenbarten. Sie forderte die internationale Gemeinschaft und insbesondere den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und entschieden auf diese Äußerungen zu reagieren, die Instabilität und Hass in der Region schüren könnten.
Laut The Times of Israel erklärte Benjamin Netanjahu in einem Interview mit dem Sender i24, er fühle sich einer „historischen und spirituellen Mission“ verpflichtet und sei „der Vision eines Großisraels zutiefst verpflichtet“. Dieser Begriff umfasst nach einigen israelischen Angaben die besetzten palästinensischen Gebiete sowie Teile Jordaniens, des Libanon, Syriens und Ägyptens.
Das Konzept „Großisrael“ entstand nach dem Sechstagekrieg im Juni 1967 und umfasste Israel, Ostjerusalem, das Westjordanland, den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Historisch betrachtet verbinden einige Israelis damit auch das heutige Israel, den Gazastreifen, das Westjordanland und Jordanien.