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Die USA warnen Fluggesellschaften vor potenziellen Risiken bei Flügen über Venezuela
Die Lage in Venezuela gibt weiterhin Anlass zu internationaler Besorgnis. Die USA haben aufgrund einer möglichen Risikosituation eine Flugwarnung für Flüge über das Land herausgegeben. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit wachsender Unsicherheit über die Absichten der Trump-Regierung gegenüber Caracas, vor dem Hintergrund eines beispiellosen militärischen Aufmarsches in der Region.
Flugwarnung aufgrund verschärfter Sicherheitslage
Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat eine Empfehlung herausgegeben, in der sie Fluggesellschaften und Piloten zu äußerster Vorsicht bei Flügen über venezolanischem Gebiet aufruft. Die Behörde verweist auf eine sich verschlechternde Sicherheitslage und einen deutlichen Anstieg der militärischen Aktivitäten in und um Venezuela.
Obwohl die FAA kein vollständiges Flugverbot verhängt, müssen Fluggesellschaften, die in den venezolanischen Luftraum einfliegen möchten, die US-Behörden 72 Stunden im Voraus benachrichtigen und genaue Angaben zu jedem Flug machen. Die Warnung gilt bis zum 19. Februar und weist zudem auf eine besorgniserregende Zunahme von Störungen durch das Globale Navigationssatellitensystem (GNSS) hin, das für die Flugführung unerlässlich ist.
Mehrere internationale Fluggesellschaften, darunter Iberia, Avianca, TAP Air Portugal und Gol, haben ihre Flüge nach Caracas bereits gestrichen.
Besonders angespannte militärische Lage
Die Flugwarnung erfolgt vor dem Hintergrund einer deutlich verstärkten US-Präsenz in der Karibik im Rahmen der Operation Lanza del Sur, die offiziell der Bekämpfung des Drogenhandels dient. Ein besonders auffälliges Element dieser Operation ist die Ankunft der Gerald R. Ford, des größten Flugzeugträgers der Welt, in der Nähe venezolanischer Hoheitsgewässer.
Laut vier hochrangigen Beamten, die von Reuters zitiert wurden, könnte in den kommenden Tagen eine neue Phase der US-Operationen beginnen, deren genauer Umfang jedoch unklar bleibt. Zwei dieser Quellen erwähnten sogar die Möglichkeit verdeckter Missionen und machten keinen Hehl daraus, dass eines der intern diskutierten Ziele der Sturz von Präsident Nicolás Maduro ist.
Washington verschärft Kurs gegen venezolanische Kartelle
Die Trump-Regierung hat kürzlich mehrere kriminelle Organisationen auf ihre Liste internationaler Terrororganisationen gesetzt, darunter die venezolanische Tren-de-Aragua-Bande und seit Montag auch das Soles-Kartell, dessen Führung Washington Maduro vorwirft. Diese Einstufung eröffnet laut US-Verteidigungsminister Pete Hegseth „eine breite Palette neuer militärischer Optionen“ gegen deren Infrastruktur.
Trump erklärte, diese Änderung des Rechtsstatus ermögliche Angriffe auf die „Vermögenswerte und Infrastruktur“ des Regimes und lasse gleichzeitig die Tür für mögliche diplomatische Kontakte mit Caracas offen.
Wachsende regionale Besorgnis
US-Streitkräfte behaupten, ihre Kampagne richte sich ausschließlich gegen den Drogenhandel. Ihre Operationen haben jedoch bereits zur Zerstörung von rund 20 Drogenbooten in internationalen Gewässern des Pazifiks und der Karibik geführt, wobei mehr als 80 Menschen ums Leben kamen, wie mehrere Menschenrechtsorganisationen berichten. Diese verurteilen die Operationen als möglicherweise illegale außergerichtliche Maßnahmen.
In Kolumbien haben die Luftfahrtbehörden angekündigt, Flugrouten und -verfahren anzupassen, um die Flugsicherheit zu gewährleisten. Sie fordern die Fluggesellschaften außerdem auf, alle Vorfälle im betroffenen Gebiet zu melden.
Caracas prangert Destabilisierungsstrategie an
Die Regierung von Nicolás Maduro wirft Washington vor, eine Operation vorzubereiten, die auf ihren Sturz abzielt – sei es durch psychologischen Druck oder direkte militärische Aktionen. Die kürzlich von Caracas angekündigte Massenmobilisierung – darunter Tausende Soldaten und Reservisten – scheint zu bestätigen, dass sich das Land auf eine mögliche Eskalation vorbereitet.
Eine Region im Wartestand, zwischen Angst und Unsicherheit
Die Warnung der FAA, kombiniert mit dem militärischen Aufmarsch der USA und der Rhetorik Washingtons gegen das Maduro-Regime, schafft ein Klima hoher Spannungen in der Region. Da in den kommenden Wochen mit Beeinträchtigungen des kommerziellen Flugverkehrs zu rechnen ist, bleibt die Frage: Steuern die Vereinigten Staaten auf eine bloße Machtdemonstration oder eine direktere Operation gegen Caracas zu?