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Erwägen die USA die Verlegung ihrer Militärstützpunkte von Spanien nach Marokko?
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des spanischen Medienunternehmens Diplomatie Aujourd'hui wirft eine heikle strategische Frage auf: Könnten die USA eine Verlegung ihrer Militärstützpunkte in Rota und Morón (Spanien) nach Marokko in Erwägung ziehen? Diese Möglichkeit, obwohl noch hypothetisch, löst in Madrid angesichts der Neudefinition der geopolitischen Gleichgewichte im Mittelmeerraum und in Nordafrika wachsende Besorgnis aus.
Der Bericht stützt sich auf Aussagen eines pensionierten amerikanischen Generals und ehemaligen Senators, der diese Verlegung aufgrund der Weigerung Spaniens forderte, seine Militärausgaben auf 5 % des BIP zu erhöhen, wie von Washington auf einem NATO-Gipfel in Den Haag gefordert. Diese Weigerung wurde von der Trump-Administration kritisiert und nährte die Vorstellung, dass andere, „zuverlässigere“ Partner, insbesondere Marokko, die Rolle übernehmen könnten.
Rota und Morón spielen jedoch eine entscheidende Rolle in der Militärstrategie der NATO und der USA. Sie tragen zum europäischen Raketenschild bei und leisten wichtige logistische Unterstützung für Operationen in der Sahelzone, in Westafrika und im Nahen Osten. Ihre Verlegung würde daher erhebliche technische, rechtliche und diplomatische Einschränkungen mit sich bringen, insbesondere da Marokko kein NATO-Mitglied ist.
Das Königreich Cherifia verfügt jedoch über bedeutende Vermögenswerte. Seit seiner Ernennung zum „wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten“ im Jahr 2004 hat es sich als Schlüsselakteur für die regionale Stabilität etabliert. Seine strategische Lage am Übergang von Atlantik und Mittelmeer sowie die enge militärische Zusammenarbeit mit Washington machen es zu einem ernsthaften Kandidaten für die Aufnahme größerer Militäreinrichtungen.
Gemeinsame Initiativen wie die jährlichen Manöver „African Lion“ – die größten des US-Afrika-Kommandos (AFRICOM) – spiegeln dieses strategische Verständnis wider. Marokko gilt zudem als potenzieller Stützpunkt für Ausrüstung und Einheiten des AFRICOM im Rahmen der Neuausrichtung der USA auf Westafrika.
Obwohl noch keine konkreten Entscheidungen bekannt gegeben wurden, verstärkt diese Dynamik die spanischen Bedenken hinsichtlich eines Einflussverlusts in der US-Verteidigungsstrategie. Marokko seinerseits sieht in diesen Signalen eine mögliche Stärkung seines Status als privilegierter Partner, der für die regionalen und transatlantischen Sicherheitsprioritäten von zentraler Bedeutung ist.
Die Debatte, die maßgeblich durch die geopolitischen Veränderungen nach der Sahelkrise, den strategischen Wettbewerb im Mittelmeerraum und Marokkos wachsende Macht angeheizt wird, unterstreicht, wie wichtig es ist, die Entwicklung der Dreiecksbeziehung zwischen Rabat, Madrid und Washington in den kommenden Monaten genau zu beobachten.
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