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Venezuela-USA-Krise: Welche Optionen bleiben Donald Trump in der zunehmend angespannten Konfrontation?

08:28
Venezuela-USA-Krise: Welche Optionen bleiben Donald Trump in der zunehmend angespannten Konfrontation?

Die Spannungen zwischen Washington und Caracas nehmen nach der Beschlagnahmung eines Öltankers vor der venezolanischen Küste weiter zu. Dieser Vorfall wirft erneut Fragen nach der wahren Strategie von US-Präsident Donald Trump auf. Angesichts drohender Äußerungen, Militäroperationen in der Karibik und wechselnder Rhetorik bleibt das amerikanische Vorgehen schwer zu durchschauen.

In einem Interview mit Politico erklärte Trump, dass „Nicolás Maduros Tage gezählt sind“, ohne jedoch zu präzisieren, wie er dieses Ziel erreichen wolle. Auf die Frage nach einem möglichen Einsatz von Bodentruppen wich er einer direkten Antwort aus, wohl wissend, dass großangelegte Militäroperationen in den Vereinigten Staaten kaum politische Unterstützung finden. Der Präsident räumte jedoch ein, verdeckte Operationen in Venezuela autorisiert zu haben und deutete an, dass es „sehr bald“ zu offensiveren Aktionen kommen könnte.

Analysten wie Will Freeman vom Council on Foreign Relations vermuten, dass die amerikanische Marinepräsenz in der Region eher eine psychologische Strategie als die Vorbereitung eines Angriffs ist. Die Vereinigten Staaten haben in der Karibik tatsächlich eine außergewöhnliche Streitmacht stationiert, darunter elf Kriegsschiffe, darunter den gigantischen Flugzeugträger USS Gerald Ford, den größten der Welt.

Laut Phil Gunson, Venezuela-Experte der International Crisis Group, könnte Washington diese Flotte kaum ohne Gegenmaßnahmen abziehen und riskieren, seine Glaubwürdigkeit zu beschädigen. Einige Experten schließen gezielte Angriffe auf Infrastruktur, die mit Drogenhandel in Verbindung gebracht wird, oder auf Guerillalager nahe der kolumbianischen Grenze nicht aus. Zwar gibt es in Venezuela nur wenige Drogenlabore, doch die Vereinigten Staaten haben mehrere Kartelle in der Region, darunter das venezolanische Kartell Cartel de los Soles, als „ausländische Terrororganisationen“ eingestuft und damit den Weg für Militäraktionen geebnet, die mit dem Kampf gegen Drogen gerechtfertigt werden.

Trumps letztendliches Ziel bleibt unklar. Der Präsident behauptet, er wolle, dass „das venezolanische Volk gut behandelt wird“, doch seine Politik des „maximalen Drucks“ während seiner ersten Amtszeit konnte Maduros Macht nicht erschüttern. Anders als Befürworter eines Regimewechsels bevorzugt Trump häufig eine auf „Deals“ basierende Diplomatie – eine Methode, die er bereits mit Caracas durch den US-Gesandten Richard Grenell erprobt hat. Dieser Ansatz kollidiert jedoch mit der harten Linie von Außenminister Marco Rubio, einem entschiedenen Gegner der Regierungen in Caracas und Havanna.

Experten schätzen die Chancen für einen schnellen Sturz von Präsident Maduro weiterhin als gering ein. Will Freeman glaubt, dass der Präsident wahrscheinlich an der Macht bleiben wird, selbst wenn ein einmaliges Abkommen zwischen Washington und Caracas – etwa zu Migration, Drogenbekämpfung oder einem anderen heiklen Thema – Trump einen nutzbaren politischen Erfolg bescheren könnte.

Phil Gunson merkt zudem an, dass ein Sturz Maduros infolge einer US-Intervention zwar weitreichende Empörung auslösen würde, einige internationale Akteure aber hinter den Kulissen erleichtert aufatmen würden. Die eigentliche Frage, so Gunson, sei nicht mehr, ob Washington den Mut habe, eine Schwelle zu überschreiten, sondern ob diese Strategie, militärisch oder anderweitig, tatsächlich Erfolg haben könne.



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