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Ein globaler Bericht enthüllt: 10 % der Bevölkerung kontrollieren 75 % des globalen Vermögens
Ein neuer internationaler Bericht beleuchtet eine alarmierende Realität: Die Ungleichheit bei der Vermögens- und Einkommensverteilung hat ein Ausmaß erreicht, das seit den 1990er-Jahren nicht mehr beobachtet wurde. Laut den Autoren ist die Verringerung dieser Ungleichheiten nicht länger nur eine wirtschaftliche Frage, sondern eine echte politische Entscheidung.
Dem Weltungleichheitsbericht des World Inequality Lab, einer Einrichtung der Paris School of Economics, zufolge vereinnahmen die reichsten 10 % der Weltbevölkerung – etwa 556 Millionen Erwachsene – 53 % des globalen Einkommens und besitzen 75 % des gesamten Vermögens. Im Gegensatz dazu erhält die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, etwa 2,8 Milliarden Menschen, nur 8 % des globalen Einkommens und besitzt lediglich 2 % des Vermögens.
Die Kluft wird noch eklatanter, wenn wir die extreme Finanzelite betrachten: Die reichsten 0,001 Prozent, rund 56.000 Millionäre, besitzen allein mehr als 6 % des globalen Vermögens, verglichen mit 4 % im Jahr 1995. Der Bericht, unter der Leitung der Ökonomen Thomas Piketty, Lucas Chancel, Ricardo Gomez-Carera und Roweida Moshrif und mit Beiträgen von über 200 Forschern, zeigt, dass das Vermögen von Millionären und Milliardären in den letzten drei Jahrzehnten jährlich um 8 % gewachsen ist – doppelt so schnell wie das der ärmeren Hälfte der Menschheit.
Die Forscher betonen, dass die aktuellen Steuersysteme vor allem den Reichsten zugutekommen, die im Verhältnis eine geringere Steuerlast tragen als Haushalte mit niedrigerem Einkommen. Zu ihren Empfehlungen gehört die Einführung einer globalen Vermögenssteuer, ähnlich der „Zucman-Steuer“, die in Frankreich nach einer hitzigen Debatte wieder verworfen wurde.
Seit 1980 sind die Einkommen der ärmsten 50 % jährlich um 1,8 % gestiegen, verglichen mit einem Wachstum zwischen 1,2 % und 3 % bei den reichsten 10 %. Die globale Mittelschicht, die 40 % der Bevölkerung ausmacht, verzeichnete das schwächste Wachstum – kaum 1 %. Dieser Trend lässt sich größtenteils durch den drastischen Rückgang des Anteils des Arbeitseinkommens erklären: Er sank von 61 % im Jahr 1980 auf 53 % im Jahr 2025, während der Anteil des Kapitaleinkommens 47 % erreichte.
Der Bericht betont den politischen Charakter der Ungleichheit: Länder, die eine starke Politik der Umverteilung, sozialer Investitionen und gerechter Besteuerung umgesetzt haben, konnten die Vermögensungleichheit deutlich verringern.
Ein weiterer hervorgehobener Aspekt ist die Klimaungleichheit. Die reichsten 10 % sind für 77 % der globalen Emissionen verantwortlich, die mit dem von ihnen besessenen Kapital und den Produktionsmitteln zusammenhängen, während die ärmsten 50 % nur 3 % verursachen.
Der Bericht hebt zudem die anhaltende Geschlechterungleichheit hervor: Frauen verdienen im Durchschnitt nur 61 % des Stundenlohns von Männern. Dieser Anteil sinkt sogar auf 32 %, wenn unbezahlte Hausarbeit mit einbezogen wird.