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Verstärkte Kontrollen an EU-Grenzen: Marokkaner ab November betroffen

Verstärkte Kontrollen an EU-Grenzen: Marokkaner ab November betroffen
Thursday 05 September 2024 - 17:15
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Ab November 2024 tritt eine neue Richtlinie in Kraft, die die Ein- und Ausreisekontrollen an den Grenzen der Länder der Europäischen Union verstärken soll. Marokkaner werden, wie alle Reisenden aus Drittstaaten, von diesen neuen Maßnahmen direkt betroffen sein. Der traditionelle Stempel im Reisepass wird dank des neuen EES-Systems (Entry/Exit System), das die Steuerung der Migrationsströme verbessern soll, durch eine strengere elektronische Kontrolle ersetzt.

Verstärkte elektronische Steuerung
Das neue EES-System wird ab dem 10. November 2024 eingeführt und ersetzt manuelle Stempel durch die elektronische Erfassung von Grenzübertritten. Jeder Nicht-EU-Reisende muss seinen Reisepass bei jeder Einreise und Ausreise in das EU-Gebiet an automatischen Terminals scannen, unabhängig davon, ob er mit oder ohne Visum reist. Dieses System erfasst und speichert persönliche Informationen, biometrische Daten (Fingerabdrücke und Gesichtsscan) sowie Datum und Ort des Grenzübertritts. Diese Daten werden drei Jahre lang aufbewahrt.

Reisende aus Ländern wie Marokko müssen sich dieser Kontrolle bei jeder Überfahrt unterziehen, was die Formalitäten vereinfacht und gleichzeitig die Sicherheit erhöht. Das System erleichtert auch die Erkennung möglicher Einreiseverweigerungen oder -überschreitungen.

Eine Antwort auf das Flussmanagement und die Betrugsbekämpfung
Ziel des EES ist es, die Grenzkontrollen zu rationalisieren und gleichzeitig die zulässige Aufenthaltsdauer im Schengen-Raum wirksamer zu überwachen. Die Europäische Kommission betont, dass dieses neue Verfahren die Kontrollen an Flughäfen und Landgrenzübergängen beschleunigen wird. Es ist auch ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Dokumenten- und Identitätsbetrug.

Alle EU-Mitgliedstaaten außer Irland und Zypern werden diese Maßnahme anwenden. Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz unterliegen zwar nicht dem Schengen-Raum, aber nicht der EU, unterliegen jedoch nicht diesen Regeln.

Ein verzögerter Start
Der ursprünglich für 2022 geplante Start des EES verzögerte sich aufgrund technischer Probleme beim Aufbau der Infrastruktur. Nach mehreren Anpassungen hat die Europäische Kommission bestätigt, dass das System ab November 2024 betriebsbereit sein wird.


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